Die Calvinistische Denkweise

Dies ist eine Erörterung über die calvinistische Denkweise: Eine Denkweise, die behauptet, dass Christus nicht beabsichtigte, für alle Menschen zu sterben; eine Ansicht, nach der Gott von Ewigkeit her die Nichterwählten zur Verdammnis vorherbestimmt hat, ohne ihre Taten zu berücksichtigen.

Die christliche Welt war so voreingenommen von dem Endresultat des calvinistisch theologischen Standpunktes – nämlich dass Gott die meisten Menschen verdammt, einschließlich Säuglinge, usw. – dass niemand sich Gedanken über die Denkweise machte, die im Stande ist solche Ansichten zu vertreten. So sind wir genötigt, die Denkweise zu betrachten, die wir die calvinistische Denkweise nennen.

Was veranlasst ein zivilisiertes Volk, nichtbürgerliche, barbarische Ansichten zu proklamieren, wie zum Beispiel die Vorherbestimmung des Schicksals?

Wie kann ein Volk glauben, dass Gott Säuglinge verdammt? Womit lässt sich eine Denkweise vereinbaren, die da lehrt, dass ein Christ Blutschande begehen darf, ohne dabei sein Heil zu verlieren? Was kann über eine Denkweise gesagt werden, die sich unbehaglich fühlt und die ängstlich wird, wenn es um Werke geht, die aber Sünde verteidigt, grobe Sünde? Wie ist es möglich, dass eine Denkweise das Blut Christi auf die Stufe des levitischen Opfertieres herabsetzt, und vorgibt, dass Sein Blut uns auf Erden hier nicht von der Sünde erretten kann? Wie können diejenigen Menschen, die an diesen Ansichten festhalten, als prominente und glaubwürdige Führer der christlichen Kirche betrachtet werden?

Und doch ist dies der Fall! Solch verdrehte Gesinnungen sollten uns schaudern lassen! Vertrauen und Unterstützung sollten solchen Anschauungen vorenthalten werden, die Gott so karikieren und lästern können.

Eine Denkweise, die einem Mörder nachfolgt

Johannes Calvin wird von vielen als einer der größten Theologen aller Zeiten betrachtet und gepriesen. Diese Achtung und dieser Ruhm lassen sich selbst angesichts der schwerwiegenden Tatsache, dass Calvin 57 Menschen ermordete und 76 verbannte, nicht erschüttern. Im erdenklichsten Sinn war Johannes Calvin ein Tyrann.

Geschichtsschreiber berichten uns von den Gräueltaten Calvins und dass sein Genf zum Rom des Protestantismus erhoben wurde. Wir werden im Folgenden einige geschichtliche Fälle aufzeichnen:
“Im Laufe von fünf Jahren, 1542 bis1546, gab es in Genf mit seinen 16.000 Einwohnern 57 Hinrichtungen und 76 Verbannungen. All diese Urteile wurden von Calvin gebilligt.”

Als Calvin erfuhr, dass Michael Servetus vorhatte nach Genf zu kommen, sagte er: “Ich bin nicht willig, mein Wort für seine Sicherheit zu geloben, denn wenn er kommen wird, werde ich ihm niemals erlauben, lebendig abzureisen, vorausgesetzt, dass meine Autorität bindend sein wird.”

Die calvinistische Theologie wurde in Genf mit Gewalt eingeführt …
Manche Geschichtsschreiber versuchen, Calvin als einen frommen Mann darzustellen, indem sie seine barbarischen Gräueltaten der Zeit zuschreiben, in der er lebte. Aber die Zeitalter bilden eine geschichtliche Rüge für Calvin, denn reine Menschlichkeit, ein reines Gewissen und die öffentliche Meinung empörten sich gegen solche Handlungsweisen.

Somit war Calvin von der zwingenden Notwendigkeit bewegt, mit einer Verteidigung für sein Handeln an die öffentlichkeit zu treten. Dieses tat er im Frühjahr des Jahres 1554.

Schaff berichtet darüber folgendermaßen: “Calvin hielt es … für notwendig, mit einer öffentlichen Verteidigung der Todesstrafe für Ketzerei im Frühjahr 1554 aufzutreten. Er berief sich auf das Gesetz Moses gegen Götzendienst und Lästerung, die Vertreibung der gottlosen Händler aus dem Tempel (Mt 21:12), und er versuchte die Argumente zur Tolerierung, die vom weisen Rat Gamaliels herstammen, zu widerlegen … und Christi Rüge an Petrus dafür, dass er das Schwert zog (Mt 26:52). Das letzte Argument gebrauchte er, um einen Unterschied zwischen privater Rache und öffentlicher Strafe zu machen.”

Wenn Calvin zur Zeit der Vorfälle in Waco, Texas, USA um 1993 gelebt hätte, wie David Koresh, anstatt im sechzehnten Jahrhundert in Genf, wäre er eher als fanatischer Kultführer bekannt geworden und nicht als einer der größten Theologen aller Zeiten.

Aber wer wird uns vor dem Calvinismus warnen? Welcher der Kult- und Ketzereibeobachter hat jemals jemanden vor den ewigen Gefahren des “sündigenden Christen” und vor Johannes Calvin gewarnt?

Eine historische Bemerkung: Die Synode von Dort

Kurz nach dem Tod von Arminius um 1609 verfassten seine Nachfolger eine Erklärung ihrer Lehren, wobei sie die Fehler des Calvinismus korrigierten. Ihre Abhandlung war bekannt als die Remonstranten, und ihr Glaubenssystem wurde bald als der Arminianismus bekannt. Diese Würdenträger des Glaubens – Gelehrte, Heilige – brachten die falschen Lehren ans Licht – namentlich die Prädestination; dass Sühnung nur für die Auserwählten vorhanden ist; und dass ein Gläubiger nicht aus der Gnade fallen kann, wenngleich er auch in der Sünde lebt.

Diese arminianisch-calvinistische Streitfrage führte im Grunde genommen zu einer staatlich-kirchlichen Verhandlung. Somit wurde am 13. November 1618 die Synode von Dort in der niederländischen Stadt Dort einberufen, um die Unterschiede zu behandeln, die zwischen den Calvinisten und den Arminianern existierten. Die Remonstranten (Arminianer) hatten verloren, bevor sie überhaupt begonnen hatten. Sie wurden erst am 6. Dezember 1618, fast einen Monat nach Beginn der Verhandlungen, vorgeladen. Ferner waren die calvinistischen Delegierten den Remonstranten, die durch S. Episcopius geführt wurden, zahlenmäßig weit überlegen. Episcopius konnte wegen eines calvinistischen Eides kein Delegierter sein. Nach 154 formellen Sitzungen wurde das Verhör am 9. Mai 1619 von zehn Gelehrten auf unbestimmte Zeit vertagt.

Wie von Anfang an vorherbestimmt, wurde der Calvinismus als der offizielle, theologische Standpunkt hoch gehalten und wurde in der Tat zur Staatsreligion. Der theologische Standpunkt war:

  • völlige Verderbtheit (unfähig, für Gott empfänglich zu sein, bekannt als radikale Verderbtheit)
  • bedingungslose Erwählung (Gott verfügt souverän über die Erlösung, die nur für die Auserwählten gilt)
  • beschränkte Sühnung (Christus starb nur für die Auserwählten; alle anderen sind auf ewig verdammt, selbst die nicht auserwählten Säuglinge)
  • unwiderstehliche Gnade (nur die Auserwählten, für die Christus starb, können der Gnade nicht widerstehen)
  • Beharrlichkeit (auf ewig sicher, ungeachtet der Verantwortung oder Notwendigkeit für Gerechtigkeit)

Das Vertagen hatte die laufende Debatte unterbunden, aber die dämonischen Geister, die sich der Menschen bedienen um zu lehren, sind noch nicht fertig. Es sollten noch weitere Enthüllungen stattfinden, die dies Lehrsystem aufdecken sollten. Somit wandelte sich derselbe Geist, der 57 getötet, 76 verbannt und Michael Servetus etwa 70 Jahre zuvor in Genf verbrannt hatte, in eine etwas praktischere Theologie. Der Arminianismus wurde verurteilt, öffentliche Gottesdienste verboten, und alle arminianischen Prediger aus den Niederlanden verbannt. Hugo Grotius, der sich schon früher mit Arminius zusammengetan hatte, wurde zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe verurteilt, der er jedoch entkam. John Van Olden Barneveldt wurde nur wenige Tage nach der Synode vom 14. Mai 1619 enthauptet.

Wie es also bei Calvin in Genf der Fall war, bürdete der politische und dämonische Geist der Reformation seine Lehren mit Gewalt und Blutvergießen auf. ?

Malcolm Lavender

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