Hirten nach dem Herzen Gottes

„Und ich will euch Hirten nach meinem Herzen geben, die sollen euch weiden mit Erkenntnis und Einsicht.“ Jer 3:15

Welch kostbare Verheißung für die Kinder Gottes, Hirten nach dem Herzen unseres heiligen und liebenden Gottes zu haben – Hirten, die keine selbstsüchtigen Beweggründe haben, nicht auf ein hohes Gehalt und vor allem nicht auf die Sekretärin der Kirche aus sind! Sie predigen nicht um ihres eigenen Vorteils wegen, sondern haben eine von Gott inspirierte Liebe und Bürde für die kostbaren Schafe, die der Herr ihnen anvertraut hat.

Gott hat Hirten berufen, die sich nicht davor scheuen, ihre Stimmen zu erheben, wenn sich eine „harmlos aussehende“ Gefahr nähert, sondern die ein Urteilsvermögen haben, das den Feind, in welcher Erscheinungsform auch immer er kommen mag, schon von Weitem erkennt. Sie schwingen das Schwert des Geistes nicht, um die empfindlichen Ohren der Gläubigen zu kitzeln, sondern werden den ganzen Ratschluss Gottes treu und wahrhaftig verkündigen. Sie haben ein großes Verantwortungsbewusstsein, während sie über die Seelen der Gläubigen wachen, als solche, die dem allmächtigen Gott am Gerichtstag Rechenschaft zu geben haben. Sie rufen nicht „Friede, Friede“, wo kein Friede ist, sondern werden treu darin sein, „mit aller Langmut und Belehrung zu überführen, zu tadeln und zu ermahnen“ und gleichzeitig voller Mitgefühl sein, um Verwirrten zu helfen, Verlorene zu suchen und gebrochene Herzen zu ermutigen und aufzurichten.

Indem wir den geistlichen Zerfall der religiösen Welt sehen – wo sich der Weltgeist nicht nur hineinschleicht, sondern hineinströmt, während der Sünde und dem Fleisch außerordentlich viel Raum gegeben wird – erkennen wir, dass jemandem dafür die Schuld zu geben ist! Jene, die geistliche Wächter sein sollten, sind blind, lieben es zu schlummern; sie sind zu feige, Alarm zu schlagen, wenn sich geistliche Gefahr naht; sie fürchten das Risiko, ein „empfindliches Ohr“ zu verletzen.

„Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“ (2Tim 4:3-4). Dies sehen wir heutzutage. Menschen wollen angenehme, unbiblische Legenden hören, von einem religiösen Redner präsentiert, der ihr Gewissen beruhigt und der sie darüber gut fühlen lässt, dass sie zur „Kirche“ gehen. Juckende Ohren und angenehme Reden kommen für wahre Prediger Gottes nicht in Frage, egal wie sehr jene mit „empfindlichen Ohren“ toben mögen. Sie werden das ewige Evangelium um jeden Preis verkündigen.

Leider betrachten heutzutage viele Irrlehrer ihr „Predigtamt“ als Beruf. Sie sind zufrieden, wenn sie ihr Gehalt erhalten, jedoch mangelt es ihnen an einer wahren Bürde und Vision für das geistliche Wohlergehen ihrer Herden. Es ist alles in Ordnung, solange die Kirchenmitglieder hin und wieder mal in der „Kirche“ erscheinen und ihr Geld opfern. Der Gedanke, dass das Alltagsleben der ihnen anvertrauten Schafe sie beunruhigen sollte, ist den Mietlingen fremd und außerdem fehlt es ihnen an Autorität, etwas außerhalb von dem zu predigen, was die Ortsgemeinde hören will. Die Gemeindemitglieder geben sich damit zufrieden, zur „Kirche“ zu gehen und eine angenehme Predigt zu hören; ansonsten rufen sie lediglich: „Prediger, lass uns in Ruhe und mische dich nicht in fremde Angelegenheiten!“ Die Unkeuschheit und Unmoral, der Groll, den „Brüder“ untereinander hegen und der Mangel an Liebe gehen den Prediger nichts an! Gottes Gnade und Liebe wird die wahren, von Gott berufenen Prediger jedoch dazu bewegen, sich „in die Angelegenheiten der Gläubigen zu mischen“, um ihnen zu helfen, in den Himmel zu kommen. Dies ist göttliche, himmlische Liebe!

Hast du Hirten, deren Empfehlungsschreiben für ihre Leiterfähigkeit aus einem akademischen Grad einer renommierten Universität besteht, die gut aussehen, wortgewandt sind oder wissen, wie man eine Zuhörerschaft fesselt, anstatt vom Heiligen Geist und Feuer erfüllt zu sein, dann herrscht geistliches Chaos; Chaos in Bezug auf Lauheit, Oberflächlichkeit, Unmoral und dysfunktionales Familienleben. Niemand zeigt der Jugend, wie man rein und heilig lebt oder wie sie sich selbst freudig dem Herrn als ein lebendiges Opfer hingeben können. Mütter werden nicht darin unterwiesen, häuslich zu sein und sich um ihre Familien zu kümmern. Es gibt wenige Autoritätspersonen, welche die Väter dazu auffordern, geistlich zu sein, ihre Familien zu lieben und sie zum Himmel zu leiten. Kinder werden nicht zum Gehorsam und zur Genügsamkeit erzogen, stattdessen wird ihnen Raum zur Rebellion und Vergötterung ihrer Idole gegeben. In unserer Zeit werden dringend wahre Prediger benötigt!

Wahre Prediger werden ihre Predigt nicht vorsichtig einleiten, in der Hoffnung, niemandem zum Anstoß zu sein noch die fleischlichen Gefühle anzugreifen oder zu verletzen, sondern der Ernst der Zeit nötigt sie, mit großer Freimut aufzutreten. Sie werden mit großer Freimut hinsichtlich eines heiligen Lebens und der Probleme dieser Zeit auftreten. Gottes Prediger werden sich nicht den Menschenmeinungen beugen, egal wie populär und sinnvoll sie den fleischlichen, unbiblischen Ohren vorkommen mögen.

Heutzutage haben unzählige Prediger weder den Mut noch eine Vision davon, das Übel der Abtreibung, Homosexualität, des Internets, der „Geschlechterkonfusion“, des Fernsehers, der Pornographie, des öffentlichen Schulsystems, der Ehescheidung und Wiederverheiratung, usw. anzutasten.
Viele Prediger werden weder ihren Ruf noch ihr Gehalt riskieren, um die ganze Wahrheit zu verkündigen. Die Folgen dieser Nachlässigkeit sind verhängnisvoll für das Leben unzähliger Seelen in dieser Welt und wieviel mehr am Gerichtstag! Scharen werden auf ewig verloren gehen, aufgrund von Irrlehrern, die sie mit „Friede, Friede“, wo kein Friede war, beschwichtigten!

In dieser Abendzeit stellt Gott Seine Gemeinde aufs Neue zu ihrer ursprünglichen Herrlichkeit hin wieder her. Gottes Hirten und Prediger sind nicht länger gebunden (Offb 9:14), noch halten sie sich länger verborgen (Jes 30:20), sondern sie predigen freimütig, ermahnen und verkündigen den ganzen Ratschluss Gottes.

Wo Gottes Prediger frei sind, da sind auch die Gläubigen frei und werden gelehrt, wie sie in Gottes heiliger Ordnung zu leben haben. Gerechtigkeit, Friede und Freude herrschen wiederum in den Herzen und Heimen des Volkes Gottes. Familien werden wiederhergestellt, dem Leben wird Sinn und Hoffnung verliehen und ein helles Licht scheint in die verlorene und sterbende Welt!

Wir frohlocken in dem, was Gott tut, und erteilen allen, die aufrichtig nach der Wahrheit suchen, eine herzliche Einladung, zu kommen und zu sehen und Ruhe für die Seele zu finden. Es ist unser Gebet, dass Gott noch Scharen von Predigern erwecken würde, die das reine, unvergängliche Evangelium allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern verkündigen, bevor der Herr wiederkommt! Amen.

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