Kraft im Preisen

“Jauchze und juble, Bewohnerin von Zion! Denn groß ist in deiner Mitte der Heilige Israels.” Jes. 12,6.

Im Jauchzen und Gott preisen liegt eine Quelle der Kraft und des Sieges, die den Weisen und Klugen verborgen ist.

Der Teufel wirft oft eine seelische Bedrückung auf den Menschen, die nur auf diese Weise überwunden werden kann. Manch eine suchende Seele könnte zur völligen Freiheit gelangen, wenn sie es nur wagen würde, dem Teufel ins Auge zu schauen und “Ehre sei dem Herrn” zu rufen. Stattdessen aber, verbringt sie die Tage ihres Lebens unter seinem niederdrückenden Bann. Oft leiden auch ganze Versammlungen darunter. Die Auswirkung davon ist Teilnahmslosigkeit, mangelnde Aufmerksamkeit und Erwartungslosigkeit in den Menschen. Drückende Totenstille lässt sich auf sie nieder. Lass aber einen mit Herrlichkeit erfüllten Menschen den Herrn preisen, so wird der Bann gebrochen. Menschen kommen zur Besinnung und fangen an wach zu werden.

Jauchzen und Gott preisen gehört so zur Erlösung wie die Flamme zum Feuer. Ein Feuer mag heiß und brauchbar sein, aber erst die lodernde Flamme macht es unwiderstehlich, so dass alles durch sie weggerafft wird. So mag ein Mensch schon gut sein und auch etwas vom Göttlichen in seiner Seele haben. Aber erst wenn er so voll des Heiligen Geistes ist, dass er zu jeder Zeit, Tag oder Nacht, verborgen oder öffentlich ins Loben seines herrlichen Gottes ausbrechen kann, wird sein Gottesdienst unwiderstehlich ansteckend.

Das Jauchzen mancher Leute ist wie der Ton einer klingenden Schelle oder wie der Knall einer Platzpatrone. Es ist nur ein Lärmen. Ihr Gottesdienst ist ein Spektakel. Dagegen gibt es andere, die im Verborgenen auf Gott warten, die von ganzem Herzen sein Angesicht suchen, die im Gebet ringen um Gott in Seiner Fülle zu erkennen, die in der Schrift suchen und Tag und Nacht darüber nachsinnen, bis sie von den Gedanken und Wahrheiten Gottes erfüllt sind und ihr Glaube völlig ist. Dadurch legt sich eine Fülle ewiger Herrlichkeit auf ihre Seele und der Heilige Geist nötigt sie zu preisen. Und wenn sie jauchzen, dann hat es Wirkung. Jede Patrone ist scharf.

Vor dem großen Geschrei des Heeres Josuas fielen die Mauern Jerichos. Als Josaphats Leute anfingen zu loben und zu danken, ließ der Herr einen Hinterhalt über die Kinder Ammon, Moab und über die vom Gebirge Seir kommen, und sie wurden geschlagen. Als Paulus und Silas um Mitternacht, mit verwundeten Rücken im innersten Kerker des römischen Gefängnisses beteten und Gott priesen, sandte der Herr ein Erdbeben. Er bewegte die Grundfesten des Gefängnisses, löste die Fesseln der Gefangenen und schenkte dem Kerkermeister und seiner ganzen Familie das Heil. Schwierigkeiten lösen sich auf vor dem Menschen, der betet und Gott lobt. Der Sieg kommt immer, wenn ein Mensch, der sein Herz im Gebet ausgeschüttet hat, es wagt Gott zu vertrauen und seinen Glauben durch Preisen beweist.

Wo Sieg ist, da ist auch Jauchzen und Preisen, und wo kein Jauchzen ist, da sind Glaube und Geduld entweder im Rückzug oder bereits im Kampf erlegen. Die Schlacht kann verloren sein, aus Mangel am Preisen im Glauben. Niemand sollte hastig folgern, daß er nur jauchzen und Gott preisen soll, wenn er eine mächtige Welle des Triumphes durch seine Seele rauschen fühlt. Das Preisen muss in unserem Innern geübt sein. Als Habakuk von äußerster Verwüstung und Verlust umgeben war, beschloss er: “Ich aber, ich will in Jehova frohlocken, will jubeln in dem Gott meines Heils.” Hab. 3,18. David sagt: “Siebenmal des Tages lobe ich dich.” Ps. 119,164. Immer wieder werden wir ermahnt und uns wird befohlen, Gott zu preisen und immerdar laut zu jauchzen und zu jubeln. Wenn aber durch Furcht oder Scham manche nicht jauchzen wollen, brauchen sie sich nicht zu wundern, daß sie keine Freude und keine überragenden Siege haben.

Gott soll gepriesen werden, ob wir uns danach fühlen oder nicht. Lobe Ihn in der Dunkelheit sowohl als auch im Licht. Preise Ihn in Zeiten schwerer Konflikte sowohl als auch im Erringen des Sieges. Bald wirst du mit einer Freude jauchzen können, die kein Mensch von dir nehmen kann, und Gott wird dir von Seinem Strom der Freude zu trinken geben. Er wird deine überschwengliche Freude sein. Wir haben das Recht auf unserer ganzen Pilgerfahrt zu frohlocken, und wir sollten es tun. Es ist unser Vorrecht und unsere feierliche Pflicht. Wenn wir es nicht tun, muss es die Engel verwundern und den Teufel mit widerlichem Frohlocken erfüllen. Lasst uns frohlocken, denn es ist fast das Einzige was wir bereits auf Erden tun und im Himmel ohne Unterlass fortsetzen werden.

Weinen und Fasten, Wachen und Beten, Selbstverleugnen und Kreuztragen, wird alles einmal aufhören. Aber Gott zu preisen und die Hallelujas Ihm zuzurufen, Ihm der uns geliebt hat und uns mit Seinem eigenen Blut von unseren Sünden gewaschen hat, der uns zu Königen und Priestern gemacht hat, Ihm sollen sie durch alle Ewigkeit erklingen. Gepriesen sei Gott und das Lamm immerdar!! Amen!

Es Ist Nichts Neues!

Die grundlegenden Wahrheiten des Vollen Heils, der Heiligkeit, der Gemeinde, der Einheit, des Falls des sektiererischen Babylons und der Ruf “Gehet aus von ihr”, des großen Abfalls, der Reformation, der göttlichen Heilung, usw. wurden ohne Kompromiss verkündigt. Ich will sagen, Geschwister, diese Art von Predigen bestätigte die Heiligen und brachte aufklärend den heiligen überrest aus der Verwirrung heraus und zog die Linie auf die Art und Weise, dass Menschen den Weg nach Zion wussten und sich ihrer Freiheit erfreuten. Sünder wurden unter diesem Predigen gründlich umgewandelt. Sie wurden nicht tot geboren. Menschen am Altar brachen meistens unter Rufen durch. Es war nicht ungewöhnlich zu sehen, dass während einer Predigt einhundert Heilige auf den Füßen waren und riefen und Br. Warner sprang und rief “Feuer! Feuer!” Wir bekamen alle diese Begeisterung, und Springen und Rufen war charakteristisch für die meisten der frühen Prediger hinter der Kanzel.

Im Sommer des Jahres 1893, habe ich dem Grand Junction Campmeeting beigewohnt. Als der Zug von South Haven bei der Station anhielt, hörte ich einen lauten Ruf und sah wie dicht beim Trumpet Office, Br. Warner sprang und jubelte, rufend so laut wie er konnte während die Heiligen vom Zug abstiegen: “Der heilige überrest strömt herein!”

“Die Geburt einer Reformation” von A.L. Byers

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