Viele halten hartnäckig an der Überzeugung fest, dass eine Frau eine Kopfbedeckung aus Stoff tragen muss. Ihre Überzeugung ist so stark verwurzelt, dass etliche keine Gemeinschaft mit solchen pflegen, die dieses nicht lehren, selbst wenn sie einen heiligen, von der Welt unbefleckten Wandel führen.
Diese Überzeugung leiten sie aus einer falschen Auslegung von 1Kor 11 ab. Paulus unterwies in diesem Kapitel die weiblichen Prediger zu Korinth, eine Bedeckung auf ihrem Haupt zu tragen, während sie an diesem Ort predigten. Er tat es um des Anstands willen, denn es ist anzunehmen, dass dieses eine Sitte in dieser bestimmten Stadt zu dieser bestimmten Zeit war. Da dies der Fall war, hätte die dort ansässige Bevölkerung keiner Prophetin zugehört, die dieses Kleidungsstück nicht getragen hätte, denn in ihrer Gesellschaft hätte man sie als Frau mit schlechtem Ruf betrachtet.
Beachte, dass Paulus zu diesem Zeitpunkt nicht ausrief: „Warum prophezeit ihr Frauen dort?! Frauen müssen schweigen!“ Er gibt ihnen vielmehr Anweisungen, wie sie sich – um des Anstands willen – als Predigerinnen in der Öffentlichkeit verhalten sollten, indem sie allen alles wurden, um sie mit dem Evangelium zu erreichen.
Beachte ferner, dass wenn damals der Sitte nach alle christlichen Frauen eine Kopfbedeckung getragen hätten, es nicht nötig gewesen wäre, dieses zu diesem Zeitpunkt in Korinth zu erwähnen. Paulus sagt in 1Kor 11:15.16 deutlich, dass die Gemeinde Gottes eine solche Gewohnheit nicht hat, das heißt, eine buchstäbliche Kopfbedeckung zu tragen, denn das lange Haar der Frau ist in der Tat ihre Bedeckung. Sie bedarf keiner anderen.
Es gibt einige gravierende Widersprüche, die man bei vielen entschiedenen Vertretern einer buchstäblichen Kopfbedeckung feststellt. Erlaube mir, einige zu nennen! Wie bereits erwähnt, haben sie keine Gemeinschaft mit heiligen Menschen, die sich nicht an diese Lehre halten. Mir fällt es schwer, zu begreifen, wie jemand die Heiligkeit im Leben der Heiligen anerkennen und wahrnehmen kann, sowie die Gegenwart Gottes inmitten ihrer Versammlungen, dann jedoch Gemeinschaft mit ihnen ablehnt und in äußerst leblose, religiöse Sekten, die keinen Anschein göttlichen Lebens haben, zurückkehrt, um an ihrem Sekten-Götzen – einer buchstäblichen Kopfbedeckung – festzuhalten. Viele dieser Gruppen sind mit allen nur erdenklichen Sünden und Unreinheiten erfüllt, worin sich besonders die Männer schuldig machen. Sie mögen Alkohol trinken und Ehebruch treiben, und dabei fleißig die Heiligen verachten, weil sie „die Traditionen“ nicht einhalten, während sie selbst im Finstern umhertappen. Was für „Verteidiger des Glaubens“!
Viele aus mennonitischer Herkunft (wir geben zu, dass dies auf Viele nicht zutrifft, jedoch leider bei vielen anderen der Fall ist), möchten, dass ihre Frauen in der „Gemeinde“ schweigen; außerdem sollen sie auch über die Unterdrückung und Misshandlungen, die sie in ihren eigenen Heimen erfahren, schweigen.
Es kommt nicht selten vor, dass Ehemänner, die an die Kopfbedeckung glauben, ihre Frauen misshandeln. „Ich bin das Haupt des Heims! Du wirst dich mir unterordnen, egal wie ich dich behandle! Du wirst meinen Geboten gehorchen, selbst wenn sie gegen dein Gewissen gehen und dich vom Licht der Bibel wegführen!“
Wehe einer dieser lieben Ehefrauen, die es wagt – im Gegensatz zu den Wünschen ihres verfinsterten Ehemannes – Gott mehr zu gehorchen (als dem Menschen) und im Licht des Wortes Gottes zu wandeln. So manche wird gar bedroht, allein gelassen oder körperlich missbraucht zu werden. Ja, diese Dinge geschehen tatsächlich!
Mir ist bewusst, dass es solche gibt, die an dieser Lehre festhalten, die sicherlich niemals ein solches Verhalten billigen würden. Jedoch kennzeichnet solche Sünde und Unmoral einige der mennonitischen Bewegungen, während sie blindlings den Gebrauch einer buchstäblichen Kopfbedeckung anordnen.
Es gibt keine Bedeckung, die groß genug wäre, um all ihre Sünden zu bedecken, und ihr beharrliches Anordnen des Tragens einer Bedeckung wird sie nicht retten. Wäre es nicht wunderbar, wenn sie ihre Energie darauf konzentrieren würden, vor Gott zu treten, um die Sünde in ihrem eigenen Leben sowie das Erbrochene auf den Tischen ihrer Sektenbewegung wegzuräumen?
Wie kann jemand, der voller Sünde ist und nichts von der rettenden Gnade weiß, das Wort Gottes recht teilen und Menschen unterweisen? Tatsache ist, dass sie ihre Bibeln nicht kennen, außer einigen Schriftstellen, die sie aus dem Zusammenhang nehmen, und welche blind von einer Generation zur anderen weitergereicht wurden.
Und in anderen „konservativen“ Bewegungen scheint die Kopfbedeckung der Ehefrau – als Zeichen der Unterordnung – für viele nicht zu wirken! Der Gebrauch einer solchen bewirkt weder Heiligkeit des Herzens noch untergeordnete Frauen. Viele dieser „kopfbedeckten“ Frauen herrschen über ihr Heim.
Menno Simons würde diese „konservativen“ Sekten, die Anspruch auf seinen Namen und sein Erbe erheben, beschimpfen, angefangen bei ihren mit Sünde beladenen Häusern bis zu ihrer Methode der „Taufe“! Außerdem muss ich erst noch von einer Lehre unterrichtet werden, in welcher er festgelegt haben soll, dass eine Frau eine buchstäbliche Kopfbedeckung tragen muss. Bitte setzt mich darüber in Kenntnis, wenn Derartiges der Fall sein sollte! Dennoch würde sie nichts an der biblischen Lehre ändern, dass Gott der Frau das Haar statt eines Schleiers gegeben hat. Dieses steht trotzdem fest. Ich frage mich nur, worauf die Mennoniten diese Tradition zurückführen.
Falsche Lehre ist weder wahr noch sicher. Ihr Einfluss ist nicht neutral. Satan erfindet diese zum Schaden der Menschen. Diese beiden falschen Lehren alleine – dass Frauen in der Gemeinde schweigen müssen, und dass eine buchstäbliche Kopfbedeckung getragen werden muss – bringen Seelen erfolgreich ins Verderben. Nicht, weil eine wohlmeinende Frau ein Stückchen Stoff auf ihrem Haupt trägt, sondern weil Menschen in der geistlichen Finsternis ihrer Kopfbedeckungs-Sekte bleiben, und sich fürchten, zu den Heiligen zu kommen, bei denen ihre menschlichen Traditionen nicht anerkannt werden.
Wenn die Gemeinde des lebendigen Gottes solche teuflischen Lehren einhielte, würde ihre Mitgliederzahl schnell zunehmen. Weil sie es jedoch nicht tut, verführt der Teufel die Menschen durch solchen Irrtum und hindert sie daran, zu Gottes heiliger Herde zu kommen. Der Weg der Wahrheit, auf welchem viele andernfalls frohlockt hätten, wird verleumdet. Sie kehren zurück zu ihren mit Sünden angefüllten Sekten und sterben in ihren Sünden.