Wir können nicht schweigen

Ein älterer Mann erzählte Penny Lea von seinen Erfahrungen während des Nazi-Holocaust. Er besuchte eine Kirche, die sich in der Nähe der Bahnlinie befand. Eines Sonntags wurden die Gemeindemitglieder aufgeschreckt, indem sie Schreie aus einem vorbeifahrenden Zug hörten. Voller Entsetzen wurde ihnen bewusst, dass tausende von Juden wie Vieh in den Waggons transportiert wurden. Von da an begannen sie jedes Mal, wenn sie das Geräusch eines herannahenden Zuges hörten, Hymnen zu singen. Sie sangen immer lauter mit der Absicht, das Geräusch der ratternden Räder und die Schreie der gequälten Juden zu übertönen. „Sobald einige Schreie an unsere Ohren drangen, sangen wir einfach noch ein bisschen lauter, bis wir sie nicht mehr hören konnten“, erinnert er sich.

Zu kontroversen Themen zu schweigen und vor dem Status quo zu kapitulieren, schien schon immer der einfachste und bequemste Weg gewesen zu sein. Während es leicht ist, diejenigen zu verurteilen, die sich in der Vergangenheit nicht gegen Tyrannei und Unterdrückung aufbäumten, ist es ziemlich offensichtlich, dass auch wir heute demselben Problem gegenüberstehen. Die Tendenz zur Selbsterhaltung, selbst auf Kosten anderer, ist erschreckend stark. Aufrufe der Verzweiflung, Schmerzensschreie und ein Kundtun der Ungerechtigkeit ertönen aus allen Richtungen, jedoch hüllen sich immer noch viele, die das Elend sehen, aus Angst vor den Konsequenzen in Schweigen.

Die aktuelle „Pandemie“ hat deutlich gemacht, dass dieses Selbsterhaltungsgefühl immer noch überaus stark ist. Erinnern wir uns mal an den Mann, der nur wenige Meter von einer Obdachlosenunterkunft entfernt starb. Man verweigerte ihm den Eintritt, da die vorgeschriebene zulässige Höchstzahl an Personen in der Einrichtung erreicht war, und das Personal die Konsequenzen der Behörden fürchtete, sollten sie diese überschreiten. Diese Angst vor den Konsequenzen wurde von den Königen der Erde ausgenutzt, um ihre Ziele zu erreichen.

Niemals zuvor war die Menschheit so getrennt, so isoliert voneinander. Kinder halten sich von ihren Eltern fern und Enkelkinder scheuen ihre Großeltern. Allein, maskiert und körperlich distanziert von den Wenigen, die überhaupt an der Beerdigung teilnehmen dürfen, trauern wir um unsere verstorbenen, geliebten Menschen. Was noch vor zwei Jahren normal war, erscheint heute wie ein längst vergangener Traum. Freiheiten, die wir einst für selbstverständlich hielten, wurden ersetzt durch Lockdowns und ständig wechselnde Auflagen, die jeden Bereich unseres Lebens bestimmen.

Die meisten haben sich an die repressive „neue Normalität“ gewöhnt. Pastoren haben die Türen ihrer Kirchen geschlossen und ihre Gemeindemitglieder gebeten, fernzubleiben. Geschäftsinhaber haben sich jeder neuen Vorschrift unterworfen. „Schließt eure Türen! Verkauft nur das Lebensnotwendige! Setzt die Maskenpflicht durch! Schränkt die Kundenanzahl ein!“ Menschen haben ihre Reisepläne aufgegeben. Eltern schirmen ihre Kinder vor Cousins und Cousinen, Großeltern und Freunden ab. Und nun, da der Impfstoff verfügbar ist, stehen die Menschen vor den Kliniken Schlange, in der Hoffnung, die Impfung werde ihnen den Schlüssel zur Rückkehr zur Normalität bieten.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Impfstoffe immer noch experimentell sind und ihre langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen völlig unbekannt sind. Und ungeachtet dessen, dass viele Experten vor den Impfschäden, die sie beobachten, warnen. Unabhängig davon, wie unlogisch einige Vorschriften sind oder die Heuchelei der Autoritätspersonen, welche die Menschen zur Befolgung der Auflagen zwingen. Ungeachtet der Ängste, des Drogenmissbrauchs, der Selbstmordrate, der Jobverluste und der Depressionen, welche durch die Lockdowns verursacht werden. Trotz allem hat die Mehrheit sich der „neuen Normalität“ gebeugt.

Sich zu fügen, scheint schließlich das Einfachste zu sein. Die meisten setzen lieber eine Maske auf, als ein Bußgeld zu riskieren. Das Schließen der Kirchentüren scheint einfacher zu sein, als sich mit einem Haftbefehl zu befassen. Treu die Quarantäne einzuhalten, ist nicht allzu schwierig, wenn man weiß, dass die Behörden willkürlich vor der Haustür auftauchen und für die Einhaltung sorgen könnten. Wenn die Medien Andersdenkende als Gefahr für die Gesellschaft darstellen, wird der soziale Druck, sich zu unterwerfen, zu einem starken Motivator.

Wie soll ein Christ sich in der aktuellen Lage verhalten? Die meisten Pastoren haben bereitwillig jede neue Auflage gebilligt. Sie haben sich nicht nur ohne Murren unterworfen, sondern oft sind es gerade diese Pastoren und bekennenden Christen, die enormen Druck auf andere ausüben, „mitzumachen“. Indem sie sich zu ihrer Rechtfertigung auf Römer 13 berufen, reichen sie der Mainstream-Gesellschaft die Hand und drängen alle dazu, die Auflagen zu erfüllen und den Impfstoff zu erhalten. Zumindest sollte man über jegliche abweichende Meinung schweigen.

Es kommt jedoch die Zeit, in der Schweigen zur Sünde wird. Dietrich Bonhoeffer sagte einmal: „Das Schweigen im Angesicht des Bösen, ist selbst böse: Gott wird uns nicht für schuldlos halten. Nicht zu reden, ist zu reden. Nicht zu handeln, ist zu handeln.“ Jahre später sagte der Mann, der sich daran erinnerte, wie sie lauter sangen, als die mit Juden beladenen Züge vorbeifuhren: „Jahre sind vergangen und man spricht kaum noch darüber, und dennoch höre ich im Schlaf immer noch das Pfeifen des Zuges. Ich höre sie immer noch um Hilfe rufen. Gott vergebe uns, die wir uns Christen nannten, jedoch nichts unternahmen, um einzugreifen!“ Ich fürchte, dass viele ihr gegenwärtiges nachgiebiges Schweigen Jahre später bereuen werden.

Es wird immer deutlicher, dass der Feind, mit dem wir es zu tun haben, keine neue Virusvariante ist, sondern dass wir uns in einem Kampf zwischen Gut und Böse befinden. Wir befinden uns in einem Krieg, und die Opfer sind zahlreich: Kinder, die nicht wissen, was es heißt, ohne Angst mit anderen zu spielen. Junge und Alte, die am Leben verzweifeln, weil sie nicht wissen, wie sie mit demselben fertig werden sollen, während die Türen zu ihrer Hilfe, aufgrund der COVID-Auflagen geschlossen bleiben. Diejenigen, die sich nach Frieden mit Gott sehnen, doch die Kirchentüren sind verriegelt.

Der gegenwärtige Zustand der Welt erinnert an Salomos Worte, als er schrieb: „Und so wandte ich mich um und sah alle Bedrückungen, die verübt werden unter der Sonne; und siehe, da flossen Tränen von Unterdrückten, die keinen Tröster hatten; und weil die Hand ihrer Unterdrücker so stark war, konnte sie niemand trösten.“ (Pred 4:1). Wer, wenn nicht die Gemeinde, ist berufen, der Tröster und Verteidiger der Unterdrückten zu sein? Ist nicht die Gemeinde dazu berufen, ungerechte Fesseln loszumachen, die Knoten des Joches zu lösen und die Unterdrückten freizulassen (Jes 58:6)?

Der Druck mag enorm sein, die Folgen mögen kostspielig sein, jedoch können wir angesichts von Tyrannei und Unterdrückung nicht schweigen. Die ängstlichen, furchtsamen Massen brauchen einen Tröster, und die Gemeinde Gottes wird sie nicht im Stich lassen. Unsere Türen werden offenbleiben. Liebe wird jegliche Furcht überwinden. Und wir können nicht schweigen!

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