Menschen sagen: „Eure armen, jungen Leute verpassen so viel! Sie sind so unwissend über das, was in der Welt vor sich geht.“
Wir antworten: „Ja, das wissen wir. Wir verpassen die Probleme und Sorgen, die andere junge Leute in unserem Alter erdrücken. Wir können gar nicht sagen, wie unermesslich dankbar wir sind, frei von der Welt und ihren Wegen zu sein. Warum sollten wir all das Herzeleid und den Jammer erleben, mit dem andere Menschen in der Welt geplagt sind? Wir sind vor so vielem bewahrt!
Wir wissen nicht, wie es ist, an den Wochenenden so betrunken nach Hause zu kommen, dass man nicht mehr gerade laufen kann. Wir kennen die Schuldgefühle nicht, die einen armen Teenager quälen, der seinen fleischlichen Lüsten erlaubte, ihn zu unanständigen Dingen anzutreiben. Wir wissen nichts von dem Schmerz, der auf eine zerbrochene Beziehung mit einem Freund oder einer Freundin folgt. Wir gehen abends nicht ins Bett und benetzen unser Kissen mit Tränen, weil wir uns nach dem Film, den wir gerade gesehen haben, so schlecht fühlen. Wir wissen nicht, welche Gefühle damit verbunden sind, gerade eine Abtreibung hinter sich zu haben und zu wissen, dass man immer schuldig sein wird an dem Blut dieses Babys. Wir können uns das Trauma nicht vorstellen, das andere erleiden müssen, die Zeuge davon waren, wie ihr Freund während einer nächtlichen Party ermordet wurde, auf der man sich der Trunksucht hingegeben hatte. Wir haben niemals den Nervenkitzel erfahren, den das Schmuggeln illegaler Drogen und die darauf folgende Verhaftung der Kriminellen mit sich bringen. Marihuana, Tabak und andere Drogen sind uns fremd. Wir sind nie durch Pornografie, Unmoral und andere Sünden, die der Welt durch das Internet zur Verfügung gestellt werden, verdorben worden. Wir benutzen nicht Facebook, in der Hoffnung, dass wir uns mit jemandem anfreunden, der uns heiraten will. Wir brauchen uns keine Sorge um überzogene Konten zu machen, nur um mit der neuesten Mode Schritt halten zu können. Wir stopfen unsere Ohren nicht mit Rock’n‘Roll Musik zu, in der Hoffnung, unsere Gefühle zu ersticken. Wir haben uns nicht der Jagd nach den Eitelkeiten einer zugrunde gehenden Welt hingegeben.“
Ja, wir haben sicherlich sehr viel verpasst! Worte reichen nicht aus, um das sündige Leben zu beschreiben, vor dem wir verschont geblieben sind. Jedoch reichen Worte ebenso wenig aus, das Leben zu beschreiben, das wir genießen. Mancher mag sagen: „Ihr lebt nicht in der realen Welt.“ Wir sagen: „Du hast Recht. Wir leben nämlich im himmlischen Jerusalem!“
Wir haben das herrliche Werk erfahren, von aller Sünde gereinigt zu werden. Königliches Blut fließt durch unsere Adern. Wir gehen abends mit einem reinen Gewissen ins Bett. Wir haben das Vorrecht, mit dem heiligen Geist und mit Feuer getauft zu sein. Wir haben gesehen, wie die Herrlichkeit Gottes in gewaltiger Weise auf unsere Versammlungen ausgegossen wurde. Wir können nicht beschreiben, wie es ist, in einem Gottesdienst zu sein, in welchem Gott gegenwärtig ist. Er hat uns unzählige Male in Erstaunen versetzt und wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Wir sind Zeugen des größten Werkes Gottes, das Er je auf Erden getan hat! Und wir sind nicht nur Zeugen sondern auch Teilhaber. Die Propheten wünschten, das zu sehen, wovon wir gegenwärtig ein Teil sind.
Wir befinden uns in dem Wiederherstellungswerk Gottes, welcher die Wahrheit noch einmal mit großer Kraft und Salbung aussendet. Uns bieten sich Gelegenheiten, um des Evangeliums willen die Erde zu bereisen. Wir kratzen unser Geld zusammen, um zu Lehr- und Missionsversammlungen zu fahren und uns Bücher zu kaufen, die uns dabei helfen, die Bibel zu studieren und mehr über die Kirchengeschichte zu erfahren. Wir beenden die Schule mit dem Ziel, unseren nächsten Lebensabschnitt auf dem Missionsfeld zu verbringen. Wir brauchen uns um die Zukunft keine Sorgen zu machen, denn alles liegt in Gottes Händen. Wir haben in dieser Endzeit eine Predigerschaft, die uns in die Tiefen Gottes führt und anweist. Unsere Bildung basiert auf der Bibel. „Wir beten an, was wir kennen.“
Wir sind auserwählt worden, ein Teil der Braut Christi zu sein. Wir versammeln uns regelmäßig samstagabends, um gemeinsam zu beten. Wir lieben es, zusammenzukommen und die Schrift zu studieren. Wir verbringen die „Zeit vor dem Spiegel“ im Spiegel des Wortes. Wir haben uns vorbehaltlos in das Werk Gottes gestürzt. Wir marschieren zuversichtlich unserer verheißenen Belohnung entgegen. Der Himmel erwartet uns!
Nun sag mir, wer verpasst hier eigentlich viel?