Es ist wahr, dass das Kreuz – welches von so vielen gefürchtet und abgelehnt wird – das Mittel zur Freiheit ist, und Herrlichkeit in der Seele ist alleine in demselben zu finden. Die ganze christliche Erfahrung ist in diesem Instrument des Todes eingehüllt und ohne dasselbe gibt es keinen rettenden Glauben. Dies ist der Weg, und trotzdem werden so viele ihn ablehnen und letzten Endes in Ewigkeit verloren sein.
Jesus verkündet Seinen Jüngern, dass sie ihren Lauf mit dem von Gott bestimmten Instrument des Todes beginnen sollten, wenn sie wahres Leben in Überfluss haben wollten. Nur so ist es möglich, der Weltlichkeit, dem Stolz und jeder anderen Form der Bosheit zu entrinnen. Es enthält Entbehrungen, Tränen und Verfolgungen, die dem Fleisch nicht angenehm sind. Der Sünder hasst den Gedanken daran, und all jene, die an der Welt und ihren Nichtigkeiten festhalten, verachten es.
Aber für den wahren Christen bedeutet das Kreuz ewiges Leben. Es ist eine unermessliche Freude. Sich selbst auf dem Kreuz zu sterben, damit Christus alles in allem sein kann; zu sterben, damit Er allein gesehen werden kann – welch gesegnetes Vorrecht, zu leiden, damit der Heiland erstrahlen kann. Wie sollten wir doch nach einer solchen Ehre streben!
Was für eine Gnade hat der Vater uns zuteil werden lassen, dass wir um Seinetwillen uns selber sterben sollen, wissend, dass dies den Vater erfreut. Er fand großen Gefallen an Christus wegen Seines Gehorsams bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Wie sehr wird Er sich dann über uns freuen, wenn wir, mit Hilfe Seiner Weisheit, den Weg des Kreuzes erwählen. Welch herrliche Berufung! Welch ein Segen, wenn wir unser Leben für den König des Himmels niederlegen. Es ist in der Tat das höchste Vorrecht, das einem Menschen zuteil werden kann. Möge Gott uns helfen, immer den Weg zu wählen, der zum Kreuz führt. Denn der Weg des Kreuzes führt in der Tat zum Himmel.
“Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir … ” (Gal 2:20). Jesus sagt, dass wer sein Leben retten will, es verlieren wird, und wer sein Leben um Christi willen verlieren will, es finden wird. Stirbst du den Tod, entspringt Leben aus demselben. Fliehst du jedoch vor dem festgelegten Weg zur Erlangung der Herrlichkeit, so stirbst du einen ewigen Tod, der furchtbarer ist als tausend Kreuzigungen.
Die meisten vergessen hierbei, dass man sowieso auf die eine oder andere Weise sterben wird. Entweder wählst du den Tod oder er wählt dich. Auf die eine oder andere Weise wirst du ihm begegnen. Unsere einzige Sorge sollte sein: “Werde ich dem Tod erlauben, mich zu kriegen, um danach zu leben, oder laufe ich davon, so dass er mich die ganze Ewigkeit lang mit seinen kalten Klauen festhält?” Unsere Entscheidung auf diesem Gebiet ist ausschlaggebend dafür, ob wir in ewiger Herrlichkeit oder in ewigem Verderben leben werden.
Die Wahl muss täglich getroffen werden. Was werde ich heute erwählen? Werde ich mein Fleisch verleugnen und ewig leben oder für mein Fleisch leben und ewig verloren sein?
Br. Markus Benion