„Die Kernfamilie muss zerstört werden…Was auch immer ihre letztendliche Bedeutung sein mag, die Zersplitterung von Familien ist heutzutage ein absolut revolutionärer Prozess.“
Linda Gordon
Vielleicht ist nicht jeder so unverfroren wie Linda Gordon in ihrer Verachtung gegenüber der traditionellen Familie. Dennoch haben die Feinde der Familie diese seit jeher bekämpft, manchmal verdeckt und manchmal ganz offen. Die Saat für derartige Empfindungen hat wohl nie zuvor einen solch fruchtbaren Boden gefunden wie im 20. Jahrhundert.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts forderten Männer wie Karl Marx im Manifest der Kommunistischen Partei die Abschaffung der Familie. Die kurzlebige Föderative Ungarische Sozialistische Räterepublik gewährt uns einen perfekten Einblick in die Methoden, die zu diesem Zweck eingesetzt wurden. Als es den Kommunisten 1919 gelang, die Föderative Ungarische Sozialistische Räterepublik zu gründen, führte der Volkskommissar für Unterrichtswesen, Georg Lukács, seinem Biographen zufolge folgendes System ein: „In den Schulen wurden spezielle Vorträge organisiert und Literatur gedruckt und verteilt, um die Kinder in der freien Liebe, dem Wesen des Geschlechtsverkehrs, dem archaischen Charakter der bürgerlichen Familienordnung, der Überholtheit der Monogamie und der Irrelevanz der Religion – die dem Menschen jegliches Vergnügen vorenthält – zu unterweisen. Die Kinder wurden dazu aufgefordert, die väterliche Autorität und die Autorität der Kirche abzulehnen und zu verhöhnen und die Grundsätze der Moral zu ignorieren.“
Freie Liebe, sexuelle Perversion, die Missachtung von Religion und Moral, in Verbindung mit der Ablehnung der elterlichen Autorität – all dies sind Mittel, die von denen verwendet werden, welche die Familie zerstören wollen, seien sie nun Kommunisten oder nicht.
1959 schrieb Herbert Marcuse den Bestseller Triebstruktur und Gesellschaft, der die feministische Bewegung, die LGBTQ-Bewegung und die sexuelle Revolution der 1960er Jahre maßgeblich beeinflusste. Auch er prognostizierte, dass eine sexuelle Revolution mit der Auflösung der Familie enden würde, als er schrieb: „Der Körper in seiner Gesamtheit würde zu etwas werden, an dem man sich vergnügen kann – ein Instrument der Lust. Diese Veränderung des Wertes und Umfangs libidinöser Beziehungen würde zu einer Desintegration der Institutionen führen, in denen die privaten zwischenmenschlichen Beziehungen organisiert wurden, insbesondere der monogamen und patriarchalischen Familie.“
Obwohl sich viele Frauen aus dem aufrichtigen und berechtigten Wunsch heraus, die Unterdrückung der Frauen zu beenden, der feministischen Bewegung anschlossen, ist nur wenigen bewusst, dass es auch solche gab, die diese aus einem weitaus ominöseren Beweggrund unterstützten. Aaron Russo, ein Freund von Nick Rockefeller, gab vor seinem Tod ein Interview, in dem er Rockefellers Geständnis enthüllte, dass die Frauenbewegung von der Elite finanziert worden war, die es auf die Zerstörung der Familie abgesehen hatte. Der Grund für ihre Feindseligkeit der Familie gegenüber ist offensichtlich. Wenn die starke, traditionelle Familie – mit dem beschützenden Vater, der Vollzeitmutter und ihren gut unterwiesenen und geborgenen Kindern – zerbrochen wird, sind die Kinder gefährdet, vom Staat oder einer anderen mächtigen Instanz beeinflusst zu werden. Hat man dies erst einmal erreicht, lässt sich eine Gesellschaft mit wenig oder gar keinem Widerstand recht einfach regieren.
Heutzutage kann niemand mehr bestreiten, dass die Zerstörung der Familie in vollem Gange ist. Die Hälfte aller Ehen enden in einer Scheidung. Bei 2.400 Scheidungen pro Tag allein in den Vereinigten Staaten ist es nicht verwunderlich, dass nur 46% der Kinder mit beiden Elternteilen leben. Es ist eine bedauerliche Tatsache, dass eines von vier Kindern in einem Haushalt lebt, in dem es überhaupt keine Vaterfigur gibt – weder einen biologischen noch einen Stief- oder Adoptivvater.
Wie erhofft, sind Kinder auf Grund der Zerstörung der Familien der Agenda der Mächtigen äußerst schutzlos ausgeliefert. Durch das öffentliche Bildungssystem und die Unterhaltungsindustrie werden junge Menschen unaufhörlich mit den Lehren indoktriniert, welche die Förderung ihrer Macht und ihrer Agenda sicherstellen, nämlich die Ablehnung von Moral, Religion und elterlicher Autorität.
Sexuell perverses und explizites Material in den Lehrplänen der Schulen sowie in Filmen, Videospielen, Zeitschriften und Liedern hat eine Generation hervorgebracht, die so gut wie nichts mehr von der Schönheit und dem Wert einer gesunden, ehelichen und treuen Beziehung zwischen einem verheirateten Mann und einer verheirateten Frau versteht.
Immer häufiger und auffälliger werden Eltern ihrer Autorität beraubt, während ihre Kinder ermutigt werden, wichtige, mitunter lebensverändernde Entscheidungen bereits in einem alarmierend jungen Alter selbst zu treffen. Abtreibungen, Geschlechtsumwandlungen, der Zugang zu Empfängnisverhütung und medizinischen Behandlungen wie Hormontherapie oder der neuartige COVID-19 Impfstoff können alle ohne elterliche Zustimmung und sogar ohne das Wissen der Eltern durchgeführt werden.
Welche Argumente auch immer im Laufe der Zeit gegen die traditionelle Familie hervorgebracht worden sind, die Wurzel ist stets eine boshafte Rebellion gegen Gott. Als Gott am Anfang die Familie gründete, teilte Er jedem Familienmitglied einen bestimmten Platz und Zweck zu, und zwar zum Wohle der Menschheit. Der Zweck Seiner Schöpfung bestand darin, die Menschheit über sich selbst, Seine Liebe, Seine Gemeinde und Seinen Willen zu unterrichten.
Der sündige Mensch rebelliert jedoch immer wieder gegen Seinen Plan und wählt stattdessen seinen eigenen Weg, indem er es vorzieht, Gott nicht der Anerkennung zu würdigen (Röm 1:28). Die Folgen einer solchen Rebellion sind immer verheerend.
Die Zerstörung der Familie, wie Gott sie geschaffen hat, hat unsere Gesellschaft in unsägliches Elend gestürzt. Man kann sich kaum vorstellen, dass Jugendliche jemals mehr zum Opfer geworden sind als in unserer Zeit. Ohne den Schutz und das starke Netzwerk der Unterstützung, welches die Familie, so wie Gott sie geschaffen hat, bietet, ist die heutige Jugend auf sich selbst gestellt, um in dem brodelnden Meer trügerischer Indoktrination, Demoralisierung und Sexualisierung unterzugehen. Selbstmord ist heute die vierthäufigste Todesursache unter jungen Menschen. Weltweit herrscht eine psychische Gesundheitskrise: Jedes fünfte Kind und jeder vierte Erwachsene leiden an einer psychischen Störung. Es ist klar ersichtlich, dass unsere Gesellschaft jämmerlich zugrunde geht.
Wenn es irgendeine Hoffnung gibt, unsere Welt zu heilen, dann nur, indem wir uns der Struktur unterordnen, die Gott für das Wohlergehen Seiner Schöpfung geschaffen hat. In Seiner göttlichen Weisheit und Liebe hat Gott die Familie gegründet und sie als Fundament für die Gesellschaft bestimmt. Wenn die Menschheit sich für weiser hält als Gott und versucht, Seinen Plan abzuändern, seufzt die ganze Schöpfung mit, um aus diesem unnatürlichen Zustand befreit zu werden (Röm 8:22).
Aber, o, wie schön, wenn Gottes Plan in Ehren gehalten wird! Welches Glück bringt es mit sich, wenn Vater und Mutter gemeinsam ihr Heim aufbauen, indem sie ihre jeweilige Berufung und Aufgabe erfüllen und in ihrer Liebe und Treue zueinander nicht wanken! Ein solches Heim wird zu einem Hafen, zu einer Zuflucht vor den Stürmen des Lebens, zu einer Quelle des Mutes für alle Widrigkeiten. Nur mit Mühe kann der Feind ein Kind, das in einem solchen Heim geborgen ist, angreifen. Massenschießereien, Selbstmorde, Identitätskrisen und Depressionen könnten schwerlich in eine Gesellschaft eindringen, die aus derartigen Familien besteht.
Eine solche Gesellschaft ist nicht nur die Wunschvorstellung eines hoffnungslosen Idealisten. Sie ist die Realität, für die Christus gestorben ist; die Realität, die diejenigen genießen, die sich Gottes Plan unterordnet haben und Teil Seiner Gemeinschaft, der Gemeinde, geworden sind. Jedem, der noch unter der Gefangenschaft der dysfunktionalen Gesellschaft Satans leidet, ruft sie voller Mitgefühl zu: „Komm!“ (Offb 22:17).
Schw. Edel Neufeld