Eine höchst ansteckende Epidemie, die sich einer großen Schar von Menschen, welche weder wachen noch beten, bemächtigt, ist durch unser Zeitalter gefegt. Du fragst dich, was dieses weit verbreitete Übel wohl sein mag? Es ist der Geist der Leichtfertigkeit – ein unheiliger Geist, der diese moderne Generation verschlingt. In einem wahren und wohldefinierten Zitat heißt es: „Das Leben selbst ist ein Scherz.“ Krankheit und Tod werden zu einem Scherz. Ach, dass Gott doch während einer ernsten Stunde zu einer Seele, die sich vor den Toren der Ewigkeit befindet, reden könnte; stattdessen spaziert ein leichtfertiger Narr mit einer Scherzkarte, einem Kreuzworträtsel oder einem Kartenspiel in den Raum, um seinem sterbenden Freund zu helfen, „die Zeit totzuschlagen“. Die Zeit totschlagen, während man in Gottes Wartezimmer sitzt, darauf wartend, vor dem „Richter der ganzen Erde“ zu erscheinen?!
Dieser Geist der Leichtfertigkeit dringt in die Trauergottesdienste ein – nunmehr in „Feier des Lebens“ umbenannt – in welchen der Verstorbene dargestellt wird, wie er sich zu Lebzeiten beim Golfspiel, Angeln oder anderweitig vergnügte, wodurch ernüchternde Gedanken an den Tod und das „zukünftige Gericht“ verscheucht werden. Selbst Grabsteine sind mit frivolen Inschriften und Gravuren behaftet, und noch erschreckender ist, dass selbst die Hölle eine Belanglosigkeit geworden ist, durch Scherze wie: „Ich werde so beschäftigt sein, all meine Kumpel zu begrüßen; das kann gar kein so schlechter Ort sein.“ Und während Menschen über die Hölle spotten, füllt sie sich mit erschreckender Geschwindigkeit, denn sie ist in der Tat ein Ort der ewigen Qual.
Stell dir Jesus, unseren Herrn, vor, wie Er sich der Leichtfertigkeit hingibt. Unvorstellbar! Er hätte es niemals bis nach Golgatha, wo Er Sein Blut so leidenschaftlich für die Erlösung der Menschheit vergoss, geschafft. Sein Leben war ein Leben der geistlichen Ernsthaftigkeit; Ernsthaftigkeit in einem Maße, dass der glühende Eifer, der Sein heiliges Herz erregte und Seine heiligen Füße und Hände dazu bewegte, „alle zum Tempel hinaus[zutreiben]“, die „das Haus [Seines] Vaters zu einem Kaufhaus“ machten (Joh 2:14-17), Ihn „verzehrte“. Betrachte Ihn auf Seinem weißen Pferd, wie Er Krieg führt; Seine Augen wie eine Feuerflamme; Sein Gewand, welches in das Blut Seiner Feinde getaucht ist und das scharfe Schwert, welches aus Seinem Mund hervorgeht. Sieh, wie die Gemeinde Ihm mit derselben Leidenschaft auf weißen Pferden folgt, und den Grimm Seines Zorns gegen alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit teilt (Offb 19:11-14).
Wie erwartest du dann, mit einem lässigen Geist durchzukommen? Wie erwartest du, mit albernem Geschwätz davonzukommen, wenn Eph 5:4 solches untersagt? Es leuchtet daher ein, dass sich Witzeln, wie jemand schrieb, „mit wahrem Christentum nicht vereinbaren lässt“. Genauer gesagt, es widerspricht der Tatsache, dass wir am großen Gerichtstag Rechenschaft geben werden über jedes unnütze Wort. Es widerspricht dem Gebot, „einander vielmehr jeden Tag [zu ermahnen]“. Es widerspricht den anmutigen Worten Jesu. Es widerspricht der Atmosphäre auf dem Söller, wo der Heilige Geist hineinströmte. Letztendlich widerspricht es dem Geist der Märtyrer, die ihr Leben hätten retten können, indem sie ein Wort sagten, um ihre Verfolger zu beschwichtigen; sie liebten jedoch die Wahrheit mehr als das Leben und zogen es vor, lieber ihre Zunge herausschneiden zu lassen, als ein falsches Wort zu sprechen. Albernes Geschwätz? „Soll nicht einmal bei euch erwähnt werden.“
Junge Leute, wie erwartet ihr, mit eurem leichtfertigen, lässigen Geist des törichten Gelächters durchzukommen? König Salomo schrieb: „Denn das Lachen des Narren ist wie das Knistern der Dornen unter dem Topf; auch das ist nichtig!“ (Pred 7:6). Ein anderer Schreiber formulierte es folgendermaßen: „Dieses Gelächter über alles und jeden klingt zu sehr nach dem Knistern eines brennenden Hauses.“ Es gibt eine Zeit zum Lachen, sagt die Bibel, und reines Gelächter sollte durch die Heime der Heiligen erschallen, aber es darf nicht der Zweck unseres Lebens sein.
Wenn eine junge Person zu ausgelassenem Gelächter tendiert, den ganzen Tag auf Vergnügen aus ist und seltsam grinst, egal, wo sie sich befindet, dann stimmt etwas nicht. Ihr lockeres, oberflächliches Leben ist mit einer weltlichen Gesinnung gleichzusetzen und führt zu Nachlässigkeit in Überzeugungen und Grundsätzen; wenn dann die Zeit kommt, einen Stand gegen das Verkehrte einzunehmen, haut es sie um, da ein Mangel an notwendiger geistlicher Kraft und Gewichtigkeit vorherrschen.
Nachlässigkeit in Bezug auf Prinzipien zeigt sich in der Kleidung, die sie trägt, in der Art und Weise, wie sie ihre Haare kämmt und wie sie sich benimmt. Wie leicht gleitet diese Nachlässigkeit in moralische Nachlässigkeit ab, und endet in unkeuschem Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht, wodurch nicht nur einer, sondern viele zugrunde gehen.
Und wie erwarten die alten Männer, die „nüchtern, ehrbar [und] besonnen“ (Tit 2:2) sein sollten, mit ihrer Neigung zur Leichtfertigkeit davonzukommen? Wie widerlich, wenn alte Männer dieses verkehrten Geschlechts einen Pferdeschwanz tragen, ihre Motorräder oder Cabrios zur Schau stellen und mit den jungen Frauen herumscherzen. Sollen sie die Vorbilder sein? Das sei ferne!
Und die alten Frauen, wo sind sie? Sie verstecken sich hinter ihren geschnittenen und gefärbten Haaren, ihren Hosen und knappen Oberteilen, indem sie versuchen, zwanzig Jahre jünger zu wirken. Das ist weit entfernt von dem Gebot der Bibel, dass sich die alten Frauen „so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt … damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich“ (Tit 2:3-5). Wer wird die jungen Frauen dazu anleiten, ihren Männern gegenüber treu und gehorsam zu sein, bei den Kranken und Sterbenden zu sitzen, das Kreuz des Lebens zu erdulden und die Lasten des Alltags geduldig zu tragen? Wer wird die jungen Mütter belehren, wie sie ihre Kinder pflegen, trösten, unterweisen und mit großem Ernst erziehen sollen, um ihnen zu helfen, es in den Himmel zu schaffen?
Aufgrund des Geistes der Leichtfertigkeit befinden sich Heime in chaotischen Zuständen. Zu oft neigen Eltern selbst zur Leichtfertigkeit, verscherzen ihre von Gott gegebene Autorität, indem sie zulassen, dass ihre Kinder mit ihren Anweisungen spielen. Demnach wurde zu Recht geäußert, dass die Autorität im Heim von den Händen der Eltern zu den Kindern übergegangen ist. Der kleine Dreikäsehoch schnappte es sofort auf und lässt nun sein bestimmendes „Nein!“ verlauten. Wer ist schuld? Ach, dass Eltern sich doch erheben und diesen verabscheuungswürdigen Geist der Leichtfertigkeit aus ihrem Heim fegen würden! Es benachteiligt die Kinder gewaltig, denn indem sie lernen, sich der Leichtfertigkeit hinzugeben, wird es ihnen schwer fallen, den Versuchungen des Fleisches, der Bequemlichkeit, der Behaglichkeit und des Komforts zu widerstehen. Wir wollen Heime, die vom Heiligen Geist erfüllt sind, jedoch sind der Geist Gottes und der Geist der Leichtfertigkeit ewige Gegensätze.
Wie erwartet schließlich der scherzhafte Prediger, dem Gericht Gottes zu entkommen? Er ist ein Entertainer und Unterhaltungskünstler des Geistes geworden. Er treibt Handel mit den Seelen der Menschen (Offb 18:13) und ist somit der gefährlichste Mensch auf dem Planeten Erde. Er liebäugelt mit der Sünde, weil er seine eigenen Sünden liebt; er ist dem Fleisch gefällig, damit er seinem eigenen Fleisch Platz schaffen kann; er schmeichelt den Ohren, indem er ruft: „Friede, Friede, wo es doch keinen Frieden gibt“. Aus Angst, jemanden zu verletzen und zurechtzuweisen, gebraucht er das alte Sprichwort: „Ich überlasse es einfach dem Heiligen Geist, den Menschen zu sagen, was sie tun sollen.“ Wehe dem „modernen Prediger“, der Seelen mit „sanften Lügen“ und schmeichelhaften Worten in den Schlaf wiegt, und der durch seine Gleichgültigkeit und Sorglosigkeit Gott in derselben Weise darstellt, wodurch er Scharen von Seelen irreführt und dazu bringt, auf ewig verloren zu gehen. Ich bedaure die Person, die noch nie einen von Gott gesandten „Hölle, Feuer und Schwefel-Prediger“ gehört hat. Nur seine Verkündigung wird die Seele durchdringen, die geheimsten Gedanken und Absichten des Herzens ergründen, bis in die Kleiderschränke seines Hauses gelangen, alles offenbaren und dem Menschen eine Möglichkeit geben, es in den Himmel zu schaffen.
Liegt es dir wirklich daran, es in den Himmel zu schaffen? Erkenne aus dem Gleichnis Jesu in Mt 22:1-7, dass nicht jeder das Hochzeitsmahl verachtete; nicht jeder sprach schlecht über die Knechte des Königs; nicht jeder misshandelte oder tötete sie. Manche „achteten [einfach] nicht darauf“ und sie gingen ihren eigenen geringen Wegen nach. Das Hochzeitsmahl war ihnen nicht ihr „Ein und Alles“. Folglich bedeutete es ihnen gar nichts. Dies ist ein geistliches Gesetz: alles oder gar nichts.
Meinst du es wirklich ernst mit dem Heil deiner Seele und liegt es dir sehr daran, in den Himmel zu kommen? Wenn nicht, wirst du dort nicht hinkommen. Du bist nicht dazu geeignet, dort hin zu gehen, denn der Himmel ist ein Ort großer geistlicher Intensität, und somit unzugänglich für den Geist des Leichtsinns. Wenn du würdig sein willst, die Welt dort droben zu erreichen, dann vertreibe diesen Geist! Fliehe vor ihm wie vor einer giftigen Schlange!
Die letzten Tage sind über uns gekommen. In Kürze werden wir vor dem Richterstuhl Christi stehen. Soll dein Urteilsspruch lauten: „Du bist auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden worden!“ (Dan 5:27)? Zu leicht – ist das der Schriftzug auf deiner Wand?