Die Bibel ist unfehlbar. Gemälde, Zeichnungen und Filme sind es jedoch nicht. Wir haben keine Abbildung von Jesus. Auch gibt es keine Statuen von Ihm. Wir können nur das wissen, was uns die Bibel berichtet. Er war ein Jude; also sah Er natürlich auch wie die Juden Seiner Zeit aus. Außerdem können wir Folgendes wissen: Jesus hatte keine langen Haare.
Bedauerlicherweise wurden die meisten biblischen Geschichtenbücher, die Ihn anders darstellen, nicht revidiert.
Unter der Inspiration des Heiligen Geistes schrieb der Apostel Paulus: „Oder lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen?“ (1Kor 11:14). Wäre es aus dieser Sicht nicht absurd zu glauben, dass Jesus und Seine Jünger lange Haare hatten?
Paulus schreibt weiter: „Dagegen ist es für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt; denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben. Wenn aber jemand rechthaberisch sein will – wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.“ Zur Verteidigung der langhaarigen Männer (oder kurzhaarigen Frauen!) behaupten manche: „Aber es heißt doch, dass die Gemeinde Gottes keine Gewohnheit hat hinsichtlich der kurzen Haare bei Männern und dem langen Haar bei Frauen.“
Sie verstehen nicht, dass der Streitpunkt, mit dem sich dieses Kapitel befasst, nichts damit zu tun hatte, ob Männer kurzes und Frauen langes Haar haben sollen. Das war nicht umstritten. Die Gemeinde befasste sich damit, ob ihre weiblichen Prediger eine zusätzliche Kopfbedeckung tragen sollten oder nicht, wenn sie in Korinth weissagten, da die Kopfbedeckung für die Frauen dort ein allgemeiner gesellschaftlicher Brauch war. Daher empfahl Paulus anstandshalber den Gebrauch derselben beim Prophezeien um der Förderung des Evangeliums willen unter dem einheimischen Volk. Doch dann fährt er mit der Klarstellung fort, dass es keine Gewohnheit der Gemeinde Gottes war, eine materielle Bedeckung zu tragen, weil das lange Haar der Frau ihr von Gott gegebener Schleier ist.
Es gibt andere, die glauben, Jesus habe lange Haare gehabt, indem sie meinen, Er habe ein Nasiräer Gelübde gelobt. Jesus kam aus Nazareth und war somit ein Nazarener oder ein Nazoräer, was jedoch nichts mit dem Nasiräer Gelübde des Alten Testaments zu tun hatte, bei dem sie ihr Haar für den Zeitraum des Gelübdes wachsen ließen (eine Geste der Demütigung), um es später abzuschneiden. Wäre Jesus unter diesem Nasiräer Gelübde gewesen, dann hätte es nicht den Kuss des Judas in Gethsemane bedurft, um Jesus zu verraten. Das lange Haar hätte Ihn gekennzeichnet.
Die Geschichte bestätigt, dass es zu jener Zeit sowohl für jüdische als auch heidnische Männer Sitte war, ihr Haar kurz zu tragen. Es gibt ausreichend archäologische Beweise an Münzen, Statuen und Fresken, die kurzhaarige Männer darstellen.
Die kulturelle Revolution in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts war ein Zeitalter der Rebellion gegen alt überlieferte gesellschaftliche Normen. Unter anderem brachte sie den femininen Brauch der langen Haare bei Männern mit sich, wie wir ihn heute sehen. In der Tat, ein Zeichen der Rebellion.