Die große Posaune

Diese Posaune des Evangeliums ist in ihrer Beschaffenheit nicht wie andere Posaunen. Sie ist nicht gemacht aus dem Horn eines Widders oder Ochsen, auch wurde sie nicht in einer irdischen Gießerei geformt. Gott lieferte das Material für diese Posaune, wand sie, stimmte sie und verlieh sie.

Er machte zwei Posaunen. Eine schuf Er für den Himmel und Johannes hörte ihr Blasen über der Insel Patmos.
Die andere machte Er für die Erde und hängte sie in die Gemeinde. Simon Petrus setzte diese Posaune an seine Lippen und alle Docks und Flotten von Galiläa hörten sie. Lukas nahm sie und, die Medikamente seiner Apotheke vergessend, ging er überall hin, um sie zu blasen. Paulus nahm sie und ließ sie im Kerker von Philippi erklingen und die Paläste von Korinth widerhallen und das Christentum mit den Harmonien der Auferstehung ertönen.

Eine von Gott geschaffene, im Himmel angefertigte Posaune – es bedarf keines Riesen, um sie zu verwenden; selbst schwache Lippen, eine zitternde Hand und schwache Lungen können sie bedienen, so dass der kranke Edward Payson, an das Pult gelehnt, sie halten kann, und Frederick Robertson, erschöpft von Geschwüren und Rückenbeschwerden durch sie hauchen kann, bis die vornehmen Zuhörer des Erholungsortes Brighton erzittern und glauben.

Die Posaune des Evangeliums ist mächtig in ihrer Kraft. In einer stillen Nacht magst du das Signal einer ehernen Posaune zwei oder drei Meilen weit hören, aber diese ist so mächtig, dass sie nicht nur vom Himmel bis zur Erde gehört wird, sondern dazu dient, die Aufmerksamkeit aller Nationen zu fesseln. Menschen, die ihres physischen Gehörs völlig beraubt sind, nehmen den ersten Ton davon wahr. Menschen, die ein halbes Jahrhundert in Verbrechen gelebt haben, hörten sie. Sie ist die Kraft Gottes zum Heil. Inmitten einer nach Damaskus stürmenden Reitertruppe, die vielleicht eine Meile in drei Minuten zurücklegte, hörte Saulus sie, trat in die Steigbügel und zügelte sein Kavalleriepferd. In einem Zollamt, umgeben vom Geklimper des Geldes, dem Schlurfen der Füße und den Streitigkeiten der Händler auf Grund der hohen Zolltarife, erwiderte Matthäus ihren mächtigen Ruf.

Menschen haben ihre Finger in ihre Ohren gesteckt, um den Schall fernzuhalten; jedoch sind sie gezwungen worden, ihn zu hören. Bei ihrem Ertönen fallen Mauern, werden Throne gestürzt, steigen Nationen vom Barbarismus zur Zivilisation auf. Das Dröhnen dieser großen Posaune des Evangeliums übertrifft die Erschütterungen von Musketen und das Donnern der Kanonade bei weitem.
Oh, dass der ewige Gott jetzt durch sie sprechen möge, damit sich alle Menschen zu der Freiheit des Evangeliums aufschwingen könnten!

T. DeWitt Talmage

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