„Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk.“ (Offb 14:6)
Die geistliche Landschaft unserer Zeit ist voller Aufruhr und Seelenschmerz. Die Massen lechzen nach Freiheit; nicht nur nach Freiheit von der Bedrohung durch ein Virus oder nach Befreiung von wiederholt verordneten Lockdowns – so real diese Probleme mittlerweile auch geworden sind – sondern nach Befreiung vom Schmerz eines leeren und unbefriedigten Herzens; nach Freiheit vom Wahnsinn der vergeblichen Suche nach einer Identität, die jedoch Gott ausschließt; nach Befreiung von dem Gift, das den Menschen seit Generationen Schaden zufügt. Die Last der Ungerechtigkeit ist zu erdrückend geworden und die Menschheit hat die Grenze ihrer Belastbarkeit erreicht. Jahrhundertealte Fragen drängen darauf, beantwortet zu werden. Wenn wir jemals einen Himmelsboten gebraucht haben, dann jetzt!
Dieser Bote bringt keine geringere Botschaft als die allumfassende Antwort auf jedes Problem eines jeden Menschen und einer jeden Gruppe von Menschen aller Zeiten, nämlich das ewige Evangelium. Es ist dasselbe Wort, das über dem Chaos eines wüsten Universums schwebte und jedem Detail der Schöpfung Leben und Harmonie einhauchte. Es ist dasselbe Evangelium, das bereits in seiner lediglich angedeuteten Form eine solch beispiellose Weisheit, Ordnung und Pracht in Salomos Königreich hervorbrachte, dass die bloße Betrachtung der Königin von Saba den Atem raubte.
Es ist das lebendige Evangelium, das allein durch die Macht der Prophezeiung eine Ebene voll trockener Totengebeine in ein lebendiges, mächtiges Heer umgewandelt hat. Es ist dasselbe Evangelium, dessen Licht einen Mann zu Boden warf und innerhalb einer Woche aus dem Christenverfolger einen Prediger machte. Es ist das Evangelium, das sich bis jetzt weder verändert noch seine Kraft verloren hat.
Unser Evangelium ist einfach. Es funktioniert vom Jüngsten bis zum Ältesten. Es bedarf keiner wissenschaftlichen Formel, keiner Universitätsausbildung und keines Genies, um seine wunderbaren Geheimnisse zu entschlüsseln.
Unser Evangelium hat Kraft. Suchende Seelen haben das tote, formelle Christentum satt. Sie wurden von denjenigen, die viel bekennen und wenig besitzen, nur enttäuscht. Dieses Evangelium bietet sowohl den äußeren Schein von Gottesfurcht als auch die Kraft, unter den schwierigsten Lebensumständen gottesfürchtig zu leben. Seine Heiligkeitsbotschaft sondert uns von der Eitelkeit der Welt ab und ist gleichzeitig für jede gegenwärtige Krise von relevanter Bedeutung.
Unser Evangelium bringt Hoffnung. Kein Fall ist zu schwer. Keine Not ist zu groß. Das vergossene Blut des Urhebers der Schöpfung und des Königs des Himmels war ein so großes Opfer, dass seine umfassende Sühne den tiefsten Fleck der Sünde auslöschen kann.
Unser Evangelium lädt ein. Keinen einzigen reumütigen Sünder wird Gott jemals verachten. Dennoch ist es ein Evangelium des Anstoßes, weil es im Widerspruch zur Weisheit der Welt steht. „Wir [verkündigen] Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, sowohl Juden als auch Griechen, verkündigen wir Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“ (1Kor 1:23-24). Es ist ein Evangelium der Massen, und gleichzeitig ein Evangelium der Wenigen (Mt 7:14).
Unser Evangelium stellt die Verbindung zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen her. Jesus verließ den Himmel und nahm menschliche Gestalt an. Er aß. Er schlief. Er lachte. Er weinte. Er erlitt die Schmerzen eines Menschen und starb einen menschlichen Tod. Freimütig berührte Er Sünder, sprach mit ihnen und mischte sich unter sie, doch Er beging keine Sünde. In derselben Weise nehmen sich Christi Nachfolger der Sünder an, während sie die Sünde hassen. Wir verachten niemanden, denn dies wäre im Widerspruch zur Natur Christi. Jedoch bieten wir in unserer Liebe die perfekte Lösung für das Problem der Sünde an. Wir verkündigen eine göttliche Umwandlung.
Unser Evangelium ist das Evangelium des Ebenbildes Christi (2Kor 4:4). Was hat uns anfänglich so fasziniert? Es war weder das Talent noch die Darbietung, so großartig sie auch gewesen sein mögen. Was uns anzog, war die Heilserfahrung, deren Herrlichkeit aus den Gesichtern der Heiligen strahlte, und die Kraft der Heiligkeit, die sich in ihrem Leben widerspiegelte. Was uns in Geistesgemeinschaft zusammenführte war unsere gemeinsame Liebe zum erhöhten Christus und unsere gemeinsame Loyalität gegenüber denen, die ihn erheben. „Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.“ (Joh 12:32).
Unser Evangelium wird durch das, was es erzeugt hat, bestätigt, denn „die Weisheit [ist] gerechtfertigt worden von ihren Kindern“ (Mt 11:19). Keine andere Botschaft erzeugt eine solche Einheit unter den Geschwistern und gleichzeitig eine solche Integrität gegenüber der Sünde wie das Evangelium. Keine andere Botschaft kann eine solch brennende Liebe zur gefallenen Menschheit mit einem solch vollkommenen Hass gegenüber der Sünde, die sie umgarnt, verbinden. Keine andere Botschaft erzeugt ein solch gottesfürchtiges und zugleich so bodenständiges Volk. Der Engelsbote, der dieses herrliche Evangelium trägt, ist von einer Wolke von Zeugen umgeben, die aus denen besteht, deren Leben sein Evangelium verändert hat.
„Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet…Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“ (2Kor 4:3-4.6).