„Während ich sorglos am Rande des ewigen Elends schlief…“ schrieb Br. Warner, indem er schilderte, wie die Liebe Jesu ihn gerade noch zur rechten Zeit erweckt hatte, um ihn vom ewigen Verderben zu erretten. Am Rande des Elends – welch ein Ort, um zu schlafen! Es erinnert an den Mann, der friedlich in einem Boot schläft, welches von der Strömung beständig in Richtung eines schäumenden Wasserfalls getrieben wird. Näher und näher bringt sie ihn und dann, ohne jegliche Warnung, reißt es ihn hinunter. Er erwacht – zu spät, um sich selbst Hilfe zu verschaffen. Welch ein Schock, welch eine Furcht ergreifen seine Seele, während er ins Verderben stürzt!
Ein Schläfer hat es nun mal an sich, zur Zielscheibe des Feindes zu werden. Seine Augen sind geschlossen. Seine Sinne sind gedämpft. Er liegt friedlich und sich keiner Gefahr bewusst da. Das Zimmer kann brennen. Der Dieb kann herumschleichen. Der Mörder kann auf sein Verderben aus sein. Er ist unbekümmert, gelassen, entspannt. Das ihm bevorstehende unbarmherzige Aufrütteln wird ihn völlig unvorbereitet treffen.
Möglicherweise hat die Geschichte bislang keine solch sorglose, unbekümmerte Generation erlebt, wie die, in der wir leben. Menschen sind gleichgültig in Bezug auf Gott, ihren Nächsten und die Ewigkeit. Wir gewöhnen uns an Zustände, die unsere Großeltern und unsere Eltern schockiert hätten. Sowohl in unserem Justizwesen als auch in unserem Schulsystem und der medizinischen Welt herrschen Zustände vor, die äußerst alarmierend sein sollten. Die Anzahl an Babys, die jährlich weltweit durch Abtreibung umgebracht werden, soll höher liegen als die gesamte Bevölkerung Kanadas. Heime werden ruiniert und der Inbegriff einer Familie ist beinahe hinwegdefiniert worden. Die Gesellschaft gerät aus den Fugen; doch liegt es jemandem genug am Herzen, um etwas zu ändern? Ein paar sind tapfer genug, ihre Stimmen zu erheben, und die Gesellschaft bewundert sie und hört ihnen eine Weile zu und kehrt dann gerade wieder in den alltäglichen Trott zurück.
Es ist schwer, Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit zu rütteln, solange sie nicht persönlich von dem Schicksal betroffen sind. Entweder geben sie sich damit ab, dass sie machtlos sind, etwas zu ändern oder sie schieben die Verantwortung auf jemanden anders. Die Zustände erscheinen nicht so bedrohlich wie sie wirklich sind. Menschen wurden in den Schlaf gewiegt.
Doch selbst diese Befürchtungen verblassen im Vergleich zu dem ewigen Weh, dem jede Seele gegenüberstehen wird, welche diese Welt verlässt und nicht bereit ist, Gott zu begegnen. Des Lebens größte Leiden gehen vorüber, die Hölle jedoch wird ewig währen. Das ist eine unausweichliche Realität, und dennoch bleiben Menschen unbekümmert. Sie richten ihr Augenmerk auf das, was sie gerade jetzt sehen und fühlen, und weil die Ewigkeit weit entfernt scheint, sind sie sich der dringlichen Notwendigkeit, sich selbst vorzubereiten, nicht bewusst.
Wir werden von einer gottlosen Gesellschaft bestürmt, die darauf aus ist, unsere Seelen vor beunruhigenden Gedanken zu schützen. Der Fernseher, die sozialen Medien, das Entertainment-System – und im gewissen Sinne sogar das Bildungssystem – alles ist darauf aus, das Gemüt der Menschen mit allem Möglichen zu beschäftigen außer mit dem, worauf es wirklich ankommt. Sie nähren ein falsches Verständnis von Sicherheit und stumpfen die Gemüter der Menschen in Bezug auf die unvergänglichen Realitäten ab.
Das Gift, welches durch diese Medien erteilt wird, verbreitet einen Zauber, der die gesamte Welt fesselt. Wir schauen umher und niemand unternimmt etwas, um sich für die Ewigkeit vorzubereiten. Warum sollten wir mit dem Status quo brechen? Was verleitet uns zu der Annahme, wir seien im Recht? Die Menge wird sich bestimmt nicht irren! Und dennoch irrte sich die Menge in den Tagen Noahs.
Wir sind verpflichtet, uns um unsere eigene Seele zu kümmern, unabhängig davon, was andere um uns herum unternehmen. Wir müssen um des ewigen Lebens willen laufen! Nur indem wir Gewalt anwenden, werden wir uns retten können. Die Hölle ist real und Seelen steuern in der Tat auf sie zu, ob wir uns Zeit nehmen, darüber nachzudenken oder nicht. Unsere Augen vor der Gefahr zu verschließen wird dieselbe nicht hinwegnehmen. Wache auf und bereite dich vor, bevor es zu spät ist!
Selbst wir als Christen stehen in der Gefahr, uns von der Sorglosigkeit um uns herum beeinflussen zu lassen. Probleme, von denen wir hören, die uns zur Tat bewegen sollten, sind leicht vergessen, sobald die nächste Pflicht aufkommt. Es gibt so viele Rechnungen zu begleichen. Es gibt so viele Orte zu besuchen, Pflichten zu erledigen und Menschen, mit denen man reden muss. Wer hat da noch Zeit, kritisch nachzudenken? Wer hat Zeit, ernstlich zu beten? Wer hat Zeit, für die Verlorenen zu kämpfen und sie zu gewinnen? Selbst wir erkennen nicht das volle Ausmaß des Schreckens und der absoluten Finalität einer Ewigkeit in der Hölle.
Erinnerst du dich, wie Christ und Hoffnungsvoll in der Pilgerreise den bezauberten Boden durchquerten, kurz bevor sie zu der Stelle kamen, wo sie zum Himmel eingehen konnten? Die Luft, die sie an diesem Ort einatmeten, neigte dazu, einen schläfrig zu machen. Es war die tödlichste aller Gefahren, die sie auf ihrer himmlischen Reise erlebt hatten, und es bedurfte einer ständigen Wachsamkeit und eines gegenseitigen Ansporns, um wach zu bleiben.
Christ und Hoffnungsvoll waren nicht die einzigen, die mit einem bezauberten Boden konfrontiert wurden. Wir kämpfen täglich dagegen an und bereits die geringste Unachtsamkeit entreißt uns große Bereiche geistlichen Landes. Wir werden mit der Gefahr konfrontiert, von einer gottlosen Gesellschaft beeinflusst zu werden. Nach und nach möchte sich die Sünde an uns heranschleichen und uns betrügen. Wenn wir nicht auf der Hut sind, wird der Einfluss einer weltlich gesonnenen Denkweise versuchen, allmählich in unsere Heime einzudringen. Möge Gott uns wachrütteln und unsere geistliche Vision verschärfen! Mögen wir diesem schläfrigen Zeitalter nicht anheimfallen!