Die Korinther wurden angewiesen, mit dem Geist und mit dem Verstand zu lobsingen. Christus, der sich nicht schämte, verkündete Seinen Brüdern mit Freuden den Namen Seines Vaters, wie prophezeit wurde: „Inmitten der Gemeinde will ich dich loben!“ Demjenigen, der guten Mutes ist, sagt Jakobus: „Er soll Psalmen singen“. Ob wir nun Jesus und Seine Jünger erwähnen, die nach der Verordnung der Fußwaschung und des Abendmahls den Lobgesang sangen oder das die Erde erschütternde mitternächtliche Duett der heiligen Propheten Paulus und Silas – das Nichtvorhandensein musikalischer Begleitung ist sehr offensichtlich.
Es ist wahr, dass der Gebrauch von Musikinstrumenten im Alten Bund erlaubt war, obwohl es von Anfang an nicht so gewesen ist. Die zwei silbernen Trompeten waren die einzigen, von denen wir lesen, welche ausdrücklich von Gott unter Mose eingeführt wurden, und sie dienten nicht dazu, den Gesang zu begleiten (4Mo 10:2). Es ist offensichtlich, dass David Instrumente für den Gottesdienst herstellte und benutzte. Obwohl wir nicht versuchen, diese Tatsache zu ignorieren, müssen wir ebenso zugeben, dass es außerhalb des symbolischen Buches der Offenbarung, welchem wir uns später zuwenden werden, keinen einzigen Hinweis gibt, der die Begleitung des Gesangs durch Musikinstrumente im Neuen Testament belegt.
Nicht das Fehlen von Musikinstrumenten nötigt uns, deren Nutzung im Gottesdienst als etwas Unbiblisches anzusehen, sondern das Gebot der Gegenwart einer weit höheren Begleitung, einer Realität, welche zur Zeit des alten Bundes nicht in der Weise realisierbar war, wie sie die Gemeinde in der gegenwärtigen Zeit genießt.
Der gegenwärtige Maßstab in Bezug auf dieses Thema wird uns leicht verständlich in den Briefen an die Epheser und an die Kolosser dargelegt. „Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt einander und singt mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern dem Herrn lieblich in eurem Herzen.“ (Kol 3:16). „Redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen.“ (Eph 5:19).
Diese Gebote wurden nicht ausschließlich einem einzelnen Menschen gegeben, sondern allen Heiligen und treuen Geschwistern in Christus in allen Ortsgemeinden, und folglich allen Heiligen des Evangeliums-Zeitalters. Gottes Wort sollte in und unter allen Brüdern den Vorrang haben. Sein Wort sollte in ihnen leben, wandeln und jeden Schritt der Ortsgemeinde bestimmen. Der ganze Ratschluss Gottes sollte verkündigt, durchgesetzt und ausgelebt werden, bis die Ströme des lebendigen Wassers aus den Herzen aller, die weise gemacht wurden zur Errettung, in einem mächtigen Strom der Liebe zusammenfließen, wenn sich die Heiligen zur Anbetung Gottes versammelten. Aus diesem kostbaren Schatz eines jeden Herzens sollten die Heiligen ihre Stimmen im Lobgesang zu Gott erheben und zu einander in geistlichen Liedern reden. Jesus sagte: „Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Joh 4:23-24). Anbeten bedeutet, zu bewundern oder zu verehren, indem man sich selbst erniedrigt. Das bedeutet weit mehr als nur zu sagen: „Wir beten dich an, Gott! Wir verehren dich!“, denn dies kann von niemandem getan werden, der sich nicht gänzlich vor Gott erniedrigt hat.
Anbetung kann nicht von einer Gemeinde kommen, die sich in einem Wettbewerb darüber befindet, wer den auffälligsten Anzug oder Hut trägt oder die schicksten Schuhe oder Frisur hat. Sie geschieht nicht durch erhobene Hände, die schwer mit Edelsteinen und Diamanten beladen sind. Sie kann nicht durch Sänger vollbracht werden, die den Klang ihrer eigenen Stimme lieben und ebenso gerne ihre Entlohnung nach (oder vor) der Show einkassieren. Wahre Anbetung findet nicht statt, nur weil die musikalische Gestaltung einwandfrei und den Ohren angenehm ist, und Menschen beeindruckt sind. Stehen diese Dinge an erster Stelle, kann Anbetung nicht stattfinden, denn sie kann nur in einem Geist der Demütigung oder Selbsterniedrigung zustande kommen, damit Er erhoben wird.
Wahre Anbetung muss auch in der Wahrheit geschehen. Unser Herr sagt nicht „in Aufrichtigkeit“, sondern „in der Wahrheit“, denn jemand mag zwar aufrichtig sein und sich dennoch in grobem Irrtum befinden. Im Besitz einer wahren Heilserfahrung zu sein, die einen über jede Sünde erhebt, und mitversetzt zu sein in die himmlischen Regionen mit Christus und allen Erlösten ist unumgänglich für wahre Anbetung. Ein Sünder kann Gott nicht anbeten, denn um Ihn anzubeten, muss man den Willen Gottes tun, und es ist nicht Sein Wille, dass wir sündigen. „Wir wissen aber, dass Gott nicht auf Sünder hört; sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er.“ (Joh 9:31).
Wir müssen daher Gott in der Wahrheit oder mit einer himmlischen Heilserfahrung anbeten, und in der wahren, lebendigen Lehre des Herrn Jesus Christus, welche eine solche Erfahrung hervorbringt. Der Vater suchte solche Anbeter, die an keiner falschen Lehre festhielten und frei von der Schuld konfessioneller Verbindungen und Vorgehensweisen waren, welche Mauern schufen, die Seine Kinder entzweiten. Außerdem verlangte Gott mehr als nur die namenlosen Kirchen und über- und inter-konfessionellen Gemeinden unserer Zeit mit ihrer ökumenischen Show der Akzeptanz und Toleranz gegenüber allen Glaubenssystemen außer gegenüber der Forderung Gottes eines sündenfreien Lebens. Die wahren Anbeter, die Gott suchte, waren in Seiner neutestamentlichen Gemeinde zu finden! Der Apostel gebot den Kolossern, die Wahrheit der Lehre Christi reichlich in sich wohnen zu lassen. Daraus folgten Lieder voller Wahrheit, welche im Stande waren zu lehren und zu ermahnen.
Zu lehren bedeutet, jemanden in Kenntnis zu setzen oder Wissen zu vermitteln, das man zuvor nicht hatte; außerdem schließt es eine Vergegenwärtigung des bereits Gelehrten ein. Zu ermahnen bedeutet, die Gläubigen zu warnen und darauf aufmerksam zu machen, Vorsicht zu üben; dies wird ihnen helfen, in der ganzen Wahrheit des Wortes Gottes, welches unter ihnen gepredigt wurde und worin sie gegründet sind, zu bleiben.
Der Gesang der Heiligen war die Folge davon, dass sie dem Wort Christi gestatteten, reichlich in ihnen zu wohnen; außerdem diente er dazu, dem Wort Raum zu geben, weiter unter ihnen zu leben. Dasselbe Sünde-vernichtende Evangelium, das von Paulus verkündet worden war, sollte auch ferner in Liedern unter dem Volk Gottes verkündet werden. Der Gesang entsprach dem gepredigten Wort dermaßen, dass die Lieder als Lektionen studiert werden konnten. Sie waren in der Lage, allen Anwesenden scharfe Warnungen und Zurechtweisungen zu erteilen. Der Gesang diente dazu, die Heiligen auf dem Weg der Wahrheit zu erhalten und Besucher zu überführen, indem ihnen ihr Stolz, ihre Hartherzigkeit und die Torheit ihres sündigen Lebens gezeigt wurden.
Die Lieder, die gesungen werden sollten, sind Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder. Die Psalmen, auf die hier Bezug genommen wird, sind die des Alten Testaments. Das Wort, das für „Lobgesang“ benutzt wird, bedeutet im Urtext „feiern“. Technisch gesehen ist es also eine religiöse Ode, welche den einzig wahren Gott und den Sieg, den Er uns gegeben hat, feiert. Wie wir bereits festgestellt haben, kann dies eigentlich nur durch ein Herz geschehen, welches durch das erlösende Blut des Herrn Jesus Christus gereinigt worden ist. Geistliche Lieder sind schlichtweg Lieder, die nicht fleischlicher Art sind, die sich mit der Erfahrung der Wiedergeburt befassen, und welche das Herz und den Geist auf das übernatürliche Wirken Gottes richten, vor allem auf die Erlösung durch Seinen Sohn, Jesus Christus.
Gerade hier glauben manche, dass im Neuen Testament zu instrumentaler Begleitung aufgerufen wird, indem sie sagen, dass das Wort „Psalm“ zupfen und klingen bedeute, wie auf einem Saiteninstrument. Aber zur Zeit der Urgemeinde verstand man unter „Psalmen“ einfach den Gesang (siehe auch Thayer‘s Greek Concordance zu # 5568 und # 5567).
Jene, die glauben, es sei unmöglich, Psalmen ohne instrumentale Begleitung zu singen, mögen fragen: „Wo ist eure musikalische Begleitung? Die Psalmen wurden vertont und daher müssen wir sie haben, um Gott richtig anbeten zu können.“ Im Alten Testament wurden die Psalmen oft mit Instrumentalmusik begleitet, nun aber wird uns geboten, „dem Herrn lieblich in eurem Herzen“ zu singen (Kol 3:16). Im Alten Testament wurde mit Tamburinen und anderen Musikinstrumenten gespielt. Im neuen Testament ist die Melodie im Herzen des Gläubigen: „singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen“ (Eph 5:19).
Der Ausdruck „spielen“ (engl. „making melody“) wird von demselben Wort übersetzt, das sowohl in diesem als auch im vorherigen Text an die Kolosser „Psalm“ bedeutet (siehe Strong‘s Greek Lexicon # 5567). Dieses Wort wiederum kann auch „singen“, „reiben“ oder „die Oberfläche berühren“ bedeuten, sowie „zupfen“ und „klingen“, was sich auf das Spielen eines Saiteninstrumentes bezieht. „Redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen.“ Es spricht nicht von begabten menschlichen Händen, die ein Instrument berühren, um einen schönen Klang hervorzubringen. Es spricht vielmehr von den Meisterhänden Jesu Christi, die das menschliche Herz berühren und einen Klang erzeugen, welcher unmöglich von menschlichen Händen hervorgerufen werden kann.
Deshalb verzichten wir auf jegliche musikalische Begleitung und entsagen ihr für immer, um des Göttlichen willen, das mittels der Gnadengabe Gottes in den Heiligen ist und durch sie wirkt. Der neutestamentliche Maßstab lautet: „Singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen.“ Daher erkennen und wissen wir, dass alle von Menschen geschaffenen äußerlichen Instrumente ausgeschlossen sind, um durch eine weit erhabenere Begleitung der Gnade in der Tiefe der Seele ersetzt zu werden.
Dies wird in Offenbarung 14 symbolisiert, als Johannes die Stimme von Harfenspielern hörte, die auf ihren Harfen spielten. Dies kann nur als ein Blick auf alle Heiligen interpretiert werden, die mit ihrem Herrn stehen und die Gnade Gottes durch die Erlösung in der Tiefe ihres Herzens besitzen, welche es ihnen ermöglicht, „ein neues Lied [zu singen] … und niemand konnte das Lied lernen als nur die Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft worden sind von der Erde“. Es ist ein Lied, das niemand außer den Erlösten kennt, nicht das alte Lied des Alten Testaments, sondern ein neues auf Grund der errettenden Gnade Gottes.
Kein Sterblicher kann diese Musik spielen, denn der Vorsänger ist Christus und Sein Instrument sind die Erlösten. Er weiß, wo zu berühren und die einst zerbrochenen Herzenssaiten zu zupfen, um einen Klang hervorzurufen, den John Newton spürte, hörte und woraufhin er das Lied „Amazing Grace“ schrieb:
„Erstaunliche Gnad‘ gerettet hat
ein‘n elenden Mensch‘ wie mich.
Verloren war ich einst,
doch bin gefunden nun,
war blind, jetzt sehe ich!“
Die Begleitung der Gnade Gottes beschämt (wenn es möglich wäre) Klaviere und alle von Menschen geschaffenen Instrumente. Und, welcher hochqualifizierte Maestro oder Dirigent, welcher Musiker besitzt die Fähigkeit, sich in dem von ihm erschaffenen Instrument niederzulassen, um aus dem Inneren des Instruments heraus sowohl zu singen als auch zu spielen? Welches Musikinstrument ist dazu geeignet, und wer erdreistet sich zu behaupten, dass er einem solchen Maestro mit seiner Gnaden-Ode beisteht? Kann sich ein sündiger Musiker überhaupt dem Schauplatz nahen, auf dem der heilige, unschuldige und unbefleckte Zeremonienmeister mit Seiner makellosen und absolut meisterhaften Musik, von welcher Er selber der Urheber ist, beschäftigt ist? Nein! Mögen alle Musiker, seien sie auch noch so talentiert, erröten und sich nicht erdreisten, eine solche Meisterhaftigkeit zu unterbrechen, nämlich die Gnade Gottes, die durch Jesus Christus ausgelebt und besungen wird.
Niemand braucht zu befürchten, dass wir eine neue, unkonventionelle Ansicht einzuführen versuchen. Wir sind nicht die ersten, die daran festhalten, dass Musikinstrumente überhaupt keinen Platz im Gottesdienst haben. Die ersten Kirchenväter bekämpften Musikinstrumente im christlichen Gottesdienst:
Justin der Märtyrer (ca. 150 n.Chr.) verurteilte jeglichen Einsatz musikalischer Instrumente als weltlich.
Tertullian (150-222 n.Chr.) erwähnt nur Vokalmusik im Gottesdienst. Clemens von Alexandria (200 n.Chr.) verurteilt den Gebrauch von Musikinstrumenten unter Christen, sogar bei Festgelagen, aufs Schärfste.
Gregor von Nazianz (330-390 n.Chr.) erwähnt zwar Instrumente, befürwortet sie jedoch in keiner Weise. Er glaubte, dass sie ausschließlich Sinnlichkeit anregten.
Hieronymus (347-420 n.Chr.) spricht nur von Vokalmusik und betont, dass das Herz die Quelle der Lieder sei.
Theodoret (ca. 400 n.Chr.) sagt, der Gebrauch des Instruments sei ein kindisches Relikt des Alten Testaments und damit vom Gottesdienst der Gemeinde ausgeschlossen.
Chrysostomos (4. Jh. n.Chr.) sagt, dass die Instrumente im Alten Testament allegorisch für reinen Lobpreis der Lippen dastanden.
Thomas von Aquin (1250 n.Chr.): Unsere Gemeinde nutzt keine Instrumente wie Harfen und Psalter, um Gott zu preisen, damit sie nicht judaisiert wirke.
Martin Luther: Die Orgel im Gottesdienst ist ein Zeichen Baals.
Johannes Calvin: Es ist genauso wenig angebracht wie das Verbrennen von Weihrauch, das Anzünden von Kerzen oder die Wiederaufnahme anderer Schattenbilder des Gesetzes. Die Katholiken übernahmen dies von den Juden.
John Wesley: Ich habe nichts gegen die Orgel in unseren Kapellen, sofern sie weder gesehen noch gehört wird.
Adam Clarke: Ich bin ein alter Mann und ein alter Prediger und gebe hiermit kund, dass ich niemals gemerkt habe, dass Instrumentalmusik etwas Gutes in der Anbetung Gottes bewirkt hat. Ich habe vielmehr Anlass zu glauben, dass es viel Böses bewirkt hat. Ich schätze und bewundere Musik als Wissenschaft; Musikinstrumente im Haus Gottes verabscheue und hasse ich jedoch. Es ist ein Missbrauch der Musik, und hiermit verzeichne ich meinen Protest gegen jegliche Korruption in der Anbetung des ewigen Geistes, der von Seinen Nachfolgern fordert, Ihn im Geist und in der Wahrheit anzubeten.
Charles Spurgeon: Ich könnte ebenso zu Gott mit einer Maschine beten, wie Gott mit einer Maschine zu singen.
John Knox nannte die Orgel eine Pfeifentruhe.
Alexander Campbell: Dem wahrhaft geistlich Gesinnten erschiene [der Gebrauch von Musikinstrumenten im Gottesdienst] wie eine Kuhglocke während eines Konzerts.
J.W. McGarvey: Und wenn irgendein Prediger glaubt, der Apostel habe den Gebrauch von Musikinstrumenten in der Gemeinde gelehrt, indem er das Singen von Psalmen vorschreibt, ist er einer jener Stümper, die der griechischen Sprache nur oberflächlich mächtig sind, und der alles glauben kann, was er glauben möchte. Wenn die Wunschvorstellung der Urheber des Gedankens ist, ist eine genaue Bibelauslegung wie Wasser auf dem Rücken einer Ente.
Während wir nicht jeglichen Gebrauch von Instrumenten (in einer Art und Weise, die dem Geist der Gottseligkeit angemessen ist) für den persönlichen Gebrauch verurteilen, macht die Bibel es deutlich, dass Instrumente keinen Platz in der Versammlung der Heiligen haben.
Einige Gründe, weshalb weder der biblische Maßstab betreffs des Gottesdienstes von den meisten eingehalten, noch das vorliegende Schreiben unter der Vielzahl religiöser Kirchgänger begeisterten Anklang finden wird, sind folgende:
Die Beseitigung instrumentaler Musik würde den tiefsitzenden Mangel an Salbung und der Gnade Gottes am Einzelnen wie auch an der ganzen Gemeinde offenlegen. Es gäbe nichts Anregendes mehr, das die Menschen bewegen und ihr Interesse fesseln könnte. Instrumentalmusik ist im Stande, die Gefühle zu berühren und erweckt den falschen Eindruck, dass man „gesegnet“ wurde. Oftmals sind sie nur im Fleisch bewegt worden durch das (manchmal) geschickte Spiel des Musikers, und sie sind traurigerweise nicht in der Lage zu erkennen, was vor sich geht. Dies wird oft im Leben derer, die derart bewegt sind, durch den Mangel an Heiligkeit deutlich.
Die Besucherzahl dieser Gemeinde würde sich drastisch reduzieren und sich in vielen Fällen gänzlich verlieren, denn die Menschen sind im Allgemeinen nicht daran interessiert, was die Bibel sagt, sondern unterhalten zu werden und gute Gefühle zu haben. Deshalb haben wir sogenannte Kirchen, die Hip-Hop, Rockmusik, Alternative Musik, christliche Cafés und Nachtclubs gutheißen, um junge Menschen zu gewinnen und zu halten. Das, was man unter Kirche versteht, ist zu nichts weniger als einem Kino oder Nachtclub am Sonntagmorgen geworden. Sie ist zu einer Ansammlung humanistischer Gedanken und Ideen geworden, wobei die Hauptbürde darin liegt, einen „positiven Einfluss“ im Leben der Menschen zu schaffen, indem man ihnen die Welt mit einer christlichen Aufschrift gibt.
Musikinstrumente vertuschen die Oberflächlichkeit der Worte und den Mangel an Worten in den Liedern, während man eine sensationelle Darbietung von etwas aufrechterhält, das an sich nicht fesselnd wäre. Ohne ihre Unterstützung wäre der Einzelne gezwungen, einzusehen, dass vieles, was zur Lehre und Ermahnung dienen sollte, lediglich sinnlose Wiederholung oberflächlichen Unsinns ist, der nichts lehrt und niemanden ermahnt. Sünder kommen, völlig in ihrer Sünde verstrickt, ohne das Verlangen, ihrem Leben zu entsagen; sie bleiben unbewegt und ungewarnt über ihren Zustand und genießen sogar die Vorführung; sie spenden eine beachtliche Summe und gehen mit einem guten Gefühl der Liebe Gottes ihnen gegenüber davon, um Woche für Woche wieder zu kommen. Das Schlimmste ist, dass für Millionen von Menschen der gerade beschriebene Zustand genau das ist, worum es ihrer Meinung nach in der „Kirche“ geht.
Der Kirchenvorstand würde die Beachtung des biblischen Maßstabs nicht billigen. Bezahlte Musiker wären gezwungen, sich nach einer anderen Einkommensquelle umzusehen.
Menschen wollen einfach nicht die Musik in ihren Versammlungen aufgeben und suchen deshalb lieber nach Rechtfertigung für die Ausübung derselben in der Schrift, als die Erfahrung zu erlangen, die derartige Gerätschaften überflüssig macht.
Wo ist die Musik? Bruder D.S. Warner sagte uns zu Recht: „Seit ich meinen Erlöser fand, und mich unter Seine Führung stellte, erklingt ewige Musik in meiner Seele … Ich besinge gerne diese Geschichte, Jesus machte mich heil, denn ich fühle, wie Seine Gnade in meiner Seele singt. Es ist Musik in meiner Seele, o es ist Musik in meiner Seele.“
„Gott … wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind; er lässt sich auch nicht von Menschenhänden bedienen …“ (Apg 17:24-25).
Auf Instrumente im Gottesdienst zu verzichten, ist der biblische Weg, und daher ist es beklagenswert, wenn in der Versammlung nicht genug Gnade vorhanden ist, so dass man die Instrumente nicht vermisst.
Br. Stephen Hargrave