„Das Herz der Menschen ist voll Bosheit, und Wahnsinn ist in ihren Herzen ihr Leben lang, danach geht es zu den Toten.“ (Pred 9:3).
„Der jüngere Sohn packte alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben…
Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss ich aber komme um vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!“ (Lk 15:13.17-19).
Wahnsinn ist in ihrem Herzen ihr Leben lang…
Jede Sünde ist Wahnsinn, denn wer – außer einem Wahnsinnigen – würde seine Hand gegen Gott ausstrecken und sich selbst gegen den Allmächtigen stärken und gegen Ihn angehen? Wer – außer einem Wahnsinnigen – würde sich in dieser Art und Weise in die Sünde stürzen und sich selbst Gefahren und dem Tod aussetzen, ja sogar dem ewigen Tod? Boshafte Menschen sind wahnsinnig in ihren Lüsten und wahnsinnig gegen die Heiligen und gegen alles, was gut ist. Dieser Irrsinn ist in ihren Herzen, zeigt sich in ihrem Leben, und verbleibt bei ihnen solange sie leben, außer ihnen wird Gnade zuteil und sie bekehren sich.
Er kam aber zu sich selbst…
Ein unbekehrter Mensch, sei er nun ein ausschweifender Mensch oder ein selbstgerechter Mensch, ist nicht er selbst; er ist außer sich und nichts anderes als ein Wahnsinniger. Der Mensch, der seinen weltlichen Lüsten und Vergnügen nachgeht, verspricht sich selbst Freiheit, während er ein Sklave ist. Er ruiniert sich selbst, seine Seele, seinen Leib und sein Hab und Gut und zieht es vor, lieber dasselbe zu tun, als sich von seinen Lüsten zu trennen. Es bereitet ihm Vergnügen, selbst Unheil anzurichten und zu sehen, wie andere es tun. Er macht seine Torheit öffentlich bekannt, tut seine Sünde kund und frohlockt darin, all das, was ein Mensch bei rechtem Verstand nie tun würde.
Der selbstgerechte Mensch vertraut seinem eigenen Herzen, und das an sich ist der größte Wahnsinn und die größte Torheit der Welt. Er umgibt sich selbst mit Funken seines eigenen Zunders und opfert seinem eigenen Fallstrick. Er kleidet sich in seinen eigenen Lumpen und ist erfreut und stolz auf dieselben, während ein Mantel der Gerechtigkeit und Kleider des Heils bereitet sind; kein Mensch bei rechtem Verstand würde das tun.
Wenn aber der Geist Gottes kommt, um am Herzen eines Sünders zu arbeiten und es umzuwandeln, lässt Er ihn zu sich selbst kommen, was man von einem Menschen sagen kann, der zu wahrer evangelikaler Buße über seine Sünden gelangt ist. Das heißt, wenn er sich der Tatsache bewusst geworden ist, dass er sie Gott gegenüber begangen hat und eine göttliche Reue darüber verspürt, dieselbe offen und aufrichtig zugibt und hinter sich lässt; und wenn er zur Erkenntnis des Unvermögens seiner eigenen Gerechtigkeit gelangt und gewillt ist, sich von ihr zu trennen und danach trachtet, allein auf Christus und Seiner Gerechtigkeit gegründet zu sein, während er dazu ermutigt wird, sich nach derselben auszustrecken, sie im Glauben zu erhalten, ihr zu vertrauen und in ihr zu frohlocken; wenn er seine geistlichen Sinne geübt hat, auf Christus gerichtet zu sein, um Gut und Böse zu unterscheiden; und wenn er zu Jesu Füßen gebracht wird, um sich Seiner Gerechtigkeit zu ergeben und Ihm folglich zu dienen.
Wenn er das alles getan hat, ist er – wie der Mann im Evangelium – bekleidet und vernünftig.