Der Motorradfahrer mag sein schwarzes Leder tragen, der Manager seinen dunklen Anzug, die Prominente ihr schwarzes Abendkleid und Trauernde ihr schwarzes Gewand; wenn aber die wahren Kinder Gottes bestrebt sind, sich in der Furcht Gottes in dunklen, unaufdringlichen Farben schamhaft zu kleiden, werden sie als ein Kult oder als fanatisch abgestempelt.
In der religiösen Welt schreibt die Tradition heutzutage das Tragen von Schwarz als ein Muss für bestimmte religiöse Anlässe – bei denen Besonnenheit gefordert wird – vor. Das gilt besonders bei den sogenannten Plain People. Zur selben Zeit aber möchten viele dieser Lieben ungern außerhalb der Versammlung beim Tragen schwarzer Kleidung ertappt werden; sie ziehen lieber ihre hellen, heiteren, dem Auge gefälligen Farbtöne vor (es sei denn, die Mode sollte dunkle oder gedämpfte Farbtöne vorschreiben).
Der Modewahn herrscht zweifellos unter solchen, die einen Kleidermaßstab haben und sich selber für Plain People oder konservative Christen halten. (Könnten Christen überhaupt anders sein?) Während bestimmte Kleidungsstücke auf den Maßstab der jeweiligen Sekte, in der sie sind, beschränkt werden sollten, sieht man häufig, dass Schuhe, Handtaschen, Jacken und Kopfbedeckungen der neuesten Mode entsprechen, als rufe alles dem Betrachtenden zu: „Welt! Welt!“
Wir wünschten, dass all jene ihr Bekenntnis verwerfen und sich zu der offensichtlichen Weltlichkeit in ihrem Herzen bekennen würden.
Indem er den Römern schrieb, ermahnte der Apostel Paulus sie, sich „nicht diesem Weltlauf an[zupassen]“. Jeder wahre Apostel und gottgewollte Prediger wird die Menschen heutzutage in gleicher Weise ermahnen und im Einklang mit seiner Verkündigung leben. Einfacher ausgedrückt wird er das, was er predigt, auch praktizieren und er (oder sie) fürchtet sich infolge dessen nicht, Gericht über Weltlichkeit auszuüben.
Manche haben uns vorgeworfen: „Durch eure dunkle, auffällige Kleidung zieht ihr die Aufmerksamkeit auf euch.“
Lass die Andersartigkeit nicht das einzige Kennzeichen wahrer Absonderung von der Welt sein (denn das können viele behaupten), sondern ob die Andersartigkeit Lob und Bewunderung für den Tragenden hervorrufen oder dem Herrn Jesus Christus Ehre bringen soll.
Lieber Leser, wie gedenkst du, Ihm Ehre zu bringen durch deine Designer-Kleidung, die gewöhnlich als ein Modestatement getragen wird, um zu beweisen, dass du im Trend bist? Wie gedenkt ihr Frauen, Ihm in eurer enganliegenden Kleidung, die entworfen wurde, um eure Körperform erkennen zu lassen, Ehre zu bringen? Oder mit euren entblößten Beinen und Armen, damit die Welt euch bewundert?
Hast du schon mal über das Wort Schamhaftigkeit nachgedacht? Du magst ihm ausweichen wie einem altmodischen Ausdruck, der irrelevant für unsere Zeit ist. Wenn dem so ist, betrachtest du auch den Rest der Bibel als irrelevant?
1Tim 2:9-10 lehrt, „dass sich die Frauen in ehrbarem Anstand mit Schamhaftigkeit und Zucht schmücken, nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder aufwändiger Kleidung, sondern durch gute Werke, wie es sich für Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen“.
Viele schändliche Ausreden wurden von sogenannten Christen für das Tragen von wollüstiger, schamloser Kleidung hervorgebracht, wobei die erste lautet, dass Gott nicht um das Äußere bedacht ist sondern lediglich das Herz ansieht. Man braucht sich nicht erst eingehend mit der Schrift zu befassen, um festzustellen, dass Gott sehr wohl auf das Äußere bedacht ist. Bereits im dritten Kapitel der Bibel lesen wir, dass nachdem Adam und Eva gesündigt hatten und ihre Blöße mit Feigenblättern zu bedecken versuchten, der Herr diese Bedeckung als unzureichend ansah und ihnen Kleider aus Fell machte. Man kann sich den Unterschied in Bezug auf Schamhaftigkeit zwischen den beiden leicht vorstellen. Ich glaube nicht, dass die Kleider lediglich spärliche Fellstücke waren, die nur eine Schulter bedeckten und bis zur Mitte des Oberschenkels reichten, wie sie oftmals in Büchern mit Bibelgeschichten abgebildet sind. In unserer heutigen Zeit hat der Mensch jedoch das von Gott gegebene Kleid zugunsten des von Menschenhand geschaffenen Feigenblattes mit dem Ruf verworfen: „Es ist zu heiß; du kannst mich nicht dazu zwingen, das zu tragen!“
Es ist nicht immer angenehm, mitten im Sommer anständig gekleidet zu sein (denen in Shorts und gekürzter Kleidung ist auch heiß!), aber es ist auch nicht angenehm, mitten im Winter kurze Ärmel (oder noch weniger) zu tragen. Wenn jemand zu „leiden“ hat, dann soll es lieber um der Gerechtigkeit willen sein, als um das Fleisch zufrieden zu stellen!
Ein Mangel an vernünftiger und züchtiger Bekleidung offenbart deutlich, was im Herzen ist. Ebenso wird Weltfremdheit und Sittsamkeit von einem Heiligen Gottes ausgehen. Wir lassen uns von solchen, die unsere äußerliche Bekleidung als hässlich bezeichnen, nicht beunruhigen, da es nicht unsere Absicht ist, diese irdenen Gefäße zu schmücken oder zu verherrlichen, sondern den zu verherrlichen, der verheißen hat, die Elenden mit Heil zu schmücken. Und sollte Er uns zu einem noch höheren Maßstab der Schamhaftigkeit und Absonderung von der Welt auffordern, dann werden wir durch die Gnade Gottes herzlich gerne gehorchen.