Der große Gerichtstag

„Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse.“ (2Kor 5:10)

 

Eine Benachrichtigung, eine Ladung vor Gericht. Ein Gerichtsverfahren, das durch eine Posaune angekündigt, durch die Vernichtung der Elemente vorbereitet und vom Richter des Himmels und der Erde geleitet wird. Jeder muss erscheinen. Jeder muss gerichtet werden. Die Werke, die ein jeder im Leib gewirkt hat, müssen gerecht vergolten werden.

Der Fall aller Zeiten. Das Forschen nach dem Schrei der Blutschuld (Ps 9:13), von den Tagen Abels, des Gerechten, bis zur Vollendung des Zeitalters der siebten Posaune. Über sechstausend Jahre an Beweisen – eine große Bibliothek an Bänden in Verbindung mit einem großen Buch, dem ewigen Gesetz Gottes, das durch die Zeitalter hindurch auf das Gewissen des Menschen übertragen wurde und jetzt offen als höchste Richtschnur für Recht und Unrecht daliegt. Milliarden von Zeugen, Verteidigern und Geschworenen sind anwesend. Jede Anschuldigung, jede Zeugenaussage, jedes Urteil wird vor dem gewaltigen Amphitheater der Menschheit kundgetan. Jeder Urteilsspruch wird nicht nur von den himmlischen Heerscharen bekräftigt, sondern auch von den Gerechten und vielleicht sogar auch von den Verurteilten selbst, so gewaltig wird die souveräne Gerechtigkeit wahrgenommen werden.

Dort wird es keinen Widerspruch, keine steifen Knie, keine philosophischen oder pädagogischen Einwände geben. Die Wahrheit wird nicht mittels eines relativen Maßstabs gemessen. Augenblicklich kennt, anerkennt und betet die ganze Menschheit ihren Schöpfer und Richter an.

Rohe Verbrechen himmelschreiender menschlicher Verderbtheit und verborgene Intrigen irdischer Fürstentümer werden aufgedeckt, gerichtet und verurteilt. Der gewaltige Komplott der Schlange wird freigelegt und jeder Übeltäter bloßgestellt. Steht auf, die ihr Kain in seinem mörderischen Hass gegen Gerechtigkeit und in seiner Rebellion gegenüber Gottes Verheißung folgt! Steh auf, du zahlenmäßig starker Stamm Korahs, der du die Regierung verwirfst! Steht auf, ihr Sanballats, die ihr das himmlische Engineering kritisiert! Steht auf, ihr Söhne Ahabs, die ihr die Söhne Gottes und der Menschen unterdrückt! Steht auf, ihr Töchter Isebels, die ihr die Eitelkeit liebt! Steht auf, ihr Sodomiter, die ihr die Natur verdreht! Steht auf, ihr humanistischen Nebukadnezars! Steht auf, ihr Pharisäer aller Zeiten, ihr vornehmen Heuchler! Steht auf, ihr Judasse, die ihren Meister verraten! Steht auf, ihr Pilatusse, die ihr die Wahrheit hinterfragt und der säkularen Präferenz gewährt! Steht auf, ihr Reichen, die ihr Demas gleicht, dessen verrostetes Geld hinüber ist. Die ihr Ananias und Saphira gleicht, Lügnern; die ihr Hymenäus, Alexander und allen anderen Lästerern gleicht! Steht auf, ihr Götzendiener, Verächter, Spötter, Ehebrecher! So wird nun jedes trügerisch ausgesprochene Wort, jeder mit blutigen Fingern niedergeschriebene Buchstabe, jeder betrügerisch angeeignete Groschen, jeder von Rebellion, Selbstsucht und Hass begleitete Gedanke, ja, alles, was der Natur und dem Willen Gottes entgegengesetzt ist, kundgetan und verurteilt werden.

Doch es gibt noch ein weiteres Buch! Auch dort stehen gerechte Menschen: Menschen, die es verschmähen, durch Bedrückung Gewinn zu machen (Jes 33:15); Menschen, die den Armen das Evangelium verkündigen (Mt 11:5); Menschen, die aus der großen Drangsal kommen (Offb 7:14); Menschen, die sich des Evangeliums nicht schämen (Röm 1:16); Menschen, die den Durstigen Wasser darreichen (Mt 10:42); Menschen des Glaubens; Gäste und Fremdlinge, die das himmlische Vaterland gefunden haben; Menschen, die verfolgt, geschmäht, verleumdet, geschlagen wurden (Hebr 11); die geistlich Armen, die Sanftmütigen, die reinen Herzens sind, die Barmherzigen, die Friedfertigen (Mt 5); all diejenigen, die das Kreuz lieben; „die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, ewiges Leben“ (Röm 2:7). Jeder Name, der aus dem Buch des Lebens vorgelesen wird – welch eine große Freude! An diesem Tag frohlocken mehr als nur die Engel! Indem jedes Kind Gottes angesichts der Scharen von Spöttern und Verächter und angesichts des niederträchtigen Anklägers selbst dasteht und für ewiglich gerechtfertigt ist, vereint sich die gesamte Familie, nun nur noch im Himmel und nicht mehr auf Erden, zu einem gewaltigen, jubelnden Beifallsruf.

Es gibt keine Zeit mehr, keine Eile, keinen Irrtum. Das Urteil über die Werke eines jeden Menschen stimmte mit dem unveränderlichen heiligen Gesetz überein. Schlussendlich werden Satan, seine Engel, seine Diener und seine Werke in die Gehenna geschleudert und danach gehen die Gerechten in die ewige Freude ein.

„Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden. Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.“ (Offb 20:11-15).

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