„Jesaja aber ruft über Israel aus: ‚Wenn die Zahl der Kinder Israels wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur der Überrest gerettet werden.‘“ (Röm 9:27).
Jesaja bezeugte, dass zu seiner Zeit ein Großteil der Juden abgelehnt und verstoßen wurde, und somit nicht zum auserwählten Volk Gottes gehörte. Es ist daher klar, dass Gott sich nicht dazu verpflichtet hat, alle Nachkommen Abrahams zu retten. Dieser Fall regelt das Prinzip. Wenn Gott es bereits damals getan hatte, war es für Ihn ebenso konsequent, es auch zur Zeit des Paulus unter dem Evangelium zu tun.
Die Schlussfolgerung, zu der der Apostel kam, nämlich dass es die Absicht Gottes war, die Juden als Volk abzulehnen und zu verstoßen, entsprach daher genau ihrer eigenen Geschichte und der Prophetie. Es galt immer noch, dass der Überrest gerettet werden sollte, während die große Masse des Volkes abgelehnt wurde. Der Apostel ist hier nicht so zu verstehen, dass er bekräftigt, dass sich der Abschnitt in Jesaja auf das Evangelium bezieht, sondern nur, dass diese einen großen Grundsatz der göttlichen Verwaltung in Bezug auf die Juden festlegte und dass ihre Ablehnung unter dem Evangelium eben diesem Grundsatz entsprach.
ALBERT BARNES