Einleitung
Der Glaube ist dem Verstand nicht entgegengesetzt. Im Gegenteil, sie sind miteinander verbunden. In 2Th 3:2 verkündet der Apostel Paulus, „dass wir errettet werden von den verkehrten [KJV Übersetzung: unvernünftigen] und bösen Menschen; denn nicht alle haben den Glauben“. Beachte, wie die Bibel unvernünftige Menschen mit solchen vergleicht, die keinen Glauben haben. Dies liegt daran, dass der biblische Glaube notwendig ist, um vernünftig urteilen zu können. Um verstehen zu können, muss man glauben. „Durch Glauben verstehen wir“ (Hebr 11:3).
Jedermann braucht bestimmte Voraussetzungen, um überhaupt vernünftig denken zu können. In 1Pt 3:15 heißt es: „Sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in euren Herzen [Glauben]! Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung [Verstand] gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, und zwar mit Sanftmut und Ehrerbietung.“ Das Konzept, dass alles Wissen mit dem Gott der Bibel beginnt, spiegelt sich in der gesamten Bibel wider.
Röm 1:18-23 gibt uns ein optimales Beispiel davon, was geschieht, wenn Glaube und Verstand voneinander getrennt werden. Diese Verse lassen uns wissen, dass jeder ein angeborenes Wissen über Gott hat (V. 19-20). Deshalb kennt jeder die Gesetze der Moral, Logik und Wissenschaft. Doch die Menschen unterdrücken diese Wahrheit (V. 18). Sie erkennen Gott nicht als die Grundlage dieser Dinge an und infolgedessen sind ihre Gedanken nichts weiter als Torheit (V. 21-23).
Beweisführung behebt nichts
Präsuppositionale Apologetik ist kein Verfahren, das jeden Bibelgegner überzeugen wird, sie ist jedoch eine aussagekräftige Methode, für die es kein rationales Gegenargument gibt. Wird sie richtig angewandt, kann sie jedes Argument, das angeblich gegen die biblische Weltanschauung gerichtet ist, zu einem Argument dafür machen. Um präsuppositionale Apologetik richtig anwenden zu können, müssen wir dies erst einmal verstehen. Wir müssen auch verstehen, warum Beweisführung niemals Diskussionen über den Ursprung lösen kann. Kreationisten und Evolutionisten werden lediglich dieselben Beweise daraus schließen, nur eben auf unterschiedliche Weise.
Viele Diskussionen über den Ursprung sind nicht sehr effektiv, weil die gegnerischen Parteien das Wesen der Weltanschauungen nicht verstehen. Weltanschauungen beherrschen unsere Interpretation von Beweisen. Die Diskussion über die Entstehungen wird daher letztlich auf eine Diskussion über konkurrierende Weltanschauungen hinauslaufen – den Maßstab, aus dem wir alle Schlussfolgerungen ziehen. Ohne dieses Verständnis werden die diskutierenden Personen nur aneinander vorbeireden und nie zur eigentlichen Problematik gelangen.
Viele Menschen (evolutionistisch und kreationistisch gleichermaßen) glauben, dass Beweise neutral und unvoreingenommen ohne vorherige Annahmen bzw. Weltanschauungen angegangen werden sollten. Dies ist jedoch unmöglich, da dieser Glaube selbst eine voreingenommene, einseitige Überzeugung darüber ist, wie man an Beweise herangeht. „Neutraler Boden“ ist eine säkulare Konzeption. Sie ist daher nicht neutral. Christen, die versuchen, auf „neutralem Boden“ zu debattieren, haben bereits verloren, weil sie das, was sie zu verteidigen versuchen, aufgegeben haben. Da die Bibel deutlich macht, dass es keinen neutralen Boden gibt, erklärt somit jeder, der behauptet, es gäbe neutralen Boden, dass die Bibel unrecht hat und jeder, der das sagt, ist nicht neutral, da er bereits die Position eingenommen hat, dass die Bibel falsch ist. Es ist daher unmöglich, in Bezug auf die höchste Autorität neutral zu sein, weil gegnerische Weltanschauungen Neutralität nicht billigen werden.
Es dreht sich letztlich nur um widerstreitende Weltanschauungen
So wie eine Person, die eine rote Brille trägt, überall rot sieht, sieht eine Person, die eine „Evolutions-Brille“ trägt, überall die Evolution. So wie eine Person, die eine rote Brille trägt, fälschlicherweise zu dem Schluss kommen könnte, alles auf der Welt sei rot, wird eine Person mit einer falschen Weltanschauung falsche Schlussfolgerungen über das Universum ziehen. Im wahrsten Sinne des Wortes haben alle Weltanschauungen Konsequenzen. Alle Überzeugungen sind – durch eine Kette von Überlegungen – abhängig vom ultimativen Maßstab einer Person. Daher ist es zwingend notwendig, dass deine Weltanschauung konsistent ist und dass dein Glaube an einen Verstand gekoppelt ist, der auf einem ultimativen Maßstab, für den es sich lohnt, aufrecht zu stehen, steht (Ps 11:3).
Eine Diskussion über die biblische Schöpfung ist wie eine Diskussion über die Existenz von Luft. Was würde der Kritiker der Luft sagen? Was auch immer seine Argumente sein mögen, er müsste Luft verwenden, um zu argumentieren. Ebenso muss der Evolutionist biblische Schöpfungsprinzipien verwenden, um gegen die biblische Schöpfung zu argumentieren.
Die Tatsache, dass Evolutionisten gegen die Schöpfung argumentieren, beweist paradoxerweise, dass die Schöpfung wahr ist! Um eine Behauptung zu stellen, muss man voraussetzen, dass Gesetze der Logik existieren und diese wären nur einleuchtend, wenn die biblische Schöpfung wahr wäre. Wenn die Logik allerdings nicht von einem allweisen Schöpfer kommt, sondern nur chemische Reaktionen im Gehirn sind (wie viele Evolutionisten glauben), wie können wir dann wissen, nach welcher chemischen Reaktion wir uns richten sollen? Es wird gesagt, dass es über 7 Milliarden Menschen auf der Erde gibt, was bedeuten würde, dass (nach einer evolutionären Weltanschauung) 7 Milliarden verschiedene chemische Reaktionen „Logik“ genannt werden und bei so vielen verschiedenen „Logiken“ die Gesetze der Logik auf bloße Auffassungen der Logik beschränkt werden. Evolution beraubt die Gesetze der Logik eindeutig ihrer gesamten gottgegebenen Autorität.
Manchmal wird ein Evolutionist diesem widersprechen und sagen: „Die Schöpfung muss nicht wahr sein, damit wir Logik anwenden können. Schließlich glaube ich nicht einmal an die Schöpfung und bin in der Lage, vernünftig und logisch zu denken!“ Ein anderer ähnlicher Einwand wäre: „Gott muss nicht existieren, damit ich Moral aufweise. Schließlich glaube ich nicht einmal an Gott und verfüge über viele Moralvorstellungen!“
Diese Art von Schlussfolgerung ist jedoch widersinnig. Es wäre, als sagte der Kritiker der Luft: „Wir brauchen keine Luft zum Atmen. Schließlich glaube ich nicht an Luft und kann dennoch gut atmen!“ Die Argumentation ist nicht, dass die Atmung ein Bekenntnis des Bedürfnisses an Luft fordert, sondern dass sie Luft benötigt. Gleichermaßen erfordern Moral und die Gesetze der Logik kein Bekenntnis der Existenz Gottes und der biblischen Schöpfung, und dennoch setzen sie voraus, dass Gott existiert und dass die biblische Schöpfung wahr ist.
Moral, Logik und Wissenschaft: Wem gehören sie?
Wenn die Vorstellungen von richtig und falsch aussagekräftig sein sollen, kann Evolution nicht wahr sein. Indem der Evolutionist also versucht, moralisch zu sein, ist er nichts anderes als irrational, da er biblische Konzepte übernehmen muss, die seiner Weltanschauung widersprechen. In einem evolutionären Universum ist die Aussage „Mord ist verkehrt“ nichts anderes als eine persönliche Meinung, die auf derselben Stufe steht wie „Blau ist meine Lieblingsfarbe“. Die Moral ist in einer evolutionären Weltanschauung nicht nur bedeutungslos, sondern auch widersprüchlich. Denk doch einmal an jene Evolutionisten, die sich um Kinder, denen die Schöpfung beigebracht wird, Sorgen machen. „Das ist verkehrt“, sagen sie, „weil ihr die Kinder belügt!“ Das Absurde ist, dass eine solche evolutionäre Behauptung der Evolution widerspricht! Das heißt, warum sollten wir – einer evolutionären Weltanschauung nach – nicht lügen, besonders, wenn es unserem Überlebenswert zugute kommt? Selbst dass ein Evolutionist Wörter wie „solltest“ und „solltest nicht“ verwendet, ist widersprüchlich, denn solche Wörter sind nur sinnvoll, wenn es einen absoluten Maßstab gibt, der von jemandem gegeben wird, der Autorität über alle hat.
Wir wären nicht verärgert auf das Backpulver auf Grund der Reaktion, die mit Essig entsteht, denn das ist bei Chemikalien zu erwarten. Warum also sollte ein Evolutionist verärgert sein über das, was ein Mensch einem anderen antut, wenn wir alle lediglich komplexe chemische Reaktionen sind? Wenn Evolutionisten daher versuchen, moralisch zu sein, übernehmen sie dies von der christlichen Weltanschauung. Es sei denn, dass sie ihrer eigenen Weltanschauung untreu sind, können sie diese nicht einmal unterstützen. Die Tatsache, dass Ungläubige nicht an ihren eigenen Präsuppositionen festhalten, zeigt, dass sie in der Tiefe ihres Herzens den Gott der Bibel kennen (Röm 1:21-23). Ein Evolutionist ist ein wandelndes Bündel von Widersprüchen. Er trifft moralische Entscheidungen, wendet logisches Denken an und beschäftigt sich mit Wissenschaft, und dennoch leugnet er genau den Gott, der Moral, Logik und Wissenschaft ermöglicht.
Evolution macht Moral, Logik und Wissenschaft eigentlich unmöglich, weil sie keines dieser Dinge erklären kann. Sie kann nicht mit dem harmonieren, was diese Dinge voraussetzen: einen Gesetzgeber (Moral), ultimative Maßstäbe (Logik) und Sinne, die vertrauenswürdig sind (ohne die kein Mensch Wissenschaft ausführen könnte). Da in der evolutionären Gleichung kein Platz für Gott ist (egal, wie verzweifelt die „theistische Evolution“ versucht, Ihn darin zu integrieren), gäbe es keinen Gesetzgeber mit einem ultimativen Maßstab und wir würden sicherlich keinen Grund haben, unserem Verstand zu vertrauen, um Wissenschaft auszuführen, da wir nicht nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, sondern nichts weiter als neu angeordneter Tümpelschlamm sind.
In der evolutionären Weltanschauung gibt es überhaupt keine Rechtfertigung für die Zuverlässigkeit unseres Verstandes. Natürlich vertrauen Evolutionisten ihrem Verstand, aber ein solcher Glaube ist sinnlos, wenn unsere Sinnesorgane lediglich das Ergebnis zufälliger Veränderungen sind, die in der Vergangenheit eine Art Überlebensfähigkeit vermittelt haben. Wenn das Universum und unser Verstand einfach das Produkt von Zeit und Zufall sind, wie der Evolutionist behauptet, warum sollten wir erwarten, dass der Verstand das Universum vernünftig wahrnehmen könnte?
Wenn die Evolution tatsächlich wahr wäre, gäbe es keinen vernünftigen Grund, dieser zu glauben! Wenn Leben das Produkt von Evolution ist, dann bedeutet das, dass das Gehirn eines Evolutionisten einfach die Entwicklung vom Zufall abhängiger Prozesse über Millionen von Jahren ist. Das Gehirn wäre einfach eine Sammlung chemischer Reaktionen, die erhalten geblieben sind, weil sie in der Vergangenheit irgendeine Art von Überlebensfähigkeit hatten. Wenn die Evolution wahr wäre, sind alle Gedanken des Evolutionisten nur das notwendige Ergebnis der Chemie, die im Laufe der Zeit wirkt. Daher muss ein Evolutionist denken und sagen: „Die Evolution ist wahr“, nicht auf Grund von rationalen Gründen, sondern als notwendige Konsequenz der blinden Chemie.
Evolutionisten haben gesagt, dass „Gesetze der Logik Beschreibungen davon sind, wie das Gehirn denkt“. Wenn dies jedoch wahr wäre, warum brauchen wir dann Gesetze der Logik, um die Denkweise des Gehirns zu korrigieren? Wenn Gesetze der Logik einfach beschreiben, wie Menschen denken, dann könnte niemand jemals ein Gesetz der Logik übertreten, da Menschen ja zwangsläufig „logisch denken“.
Dies hebt die Grundlage (einen ultimativen Maßstab) der Logik jedoch gänzlich auf, denn wenn Menschen zwangsläufig nur „logisch denken“, nach welcher Ansicht richten wir uns dann? Der Kritiker könnte sagen: „Ich glaube nicht an Gesetze der Logik, von daher brauche ich keinen Grund für Logik in meiner Weltanschauung.“ Diese Antwort widerlegt sich jedoch selbst. Der Kritiker versucht, Logik anzuwenden (indem er „von daher“ sagt), um zu behaupten, dass er keine Logik braucht.
Für den materialistischen Atheisten, also für jemanden, der an nichts jenseits des physikalischen Universums glaubt, sondern nur an das, was aus beweglicher Materie besteht, sind Gesetze der Logik besonders peinlich. Das Problem ist nämlich, dass Gesetze der Logik keine Materie sind – sie sind nicht Teil des physikalischen Universums. Daher könnten Gesetze der Logik nicht existieren, wenn der Materialismus wahr wäre!
Ein weiteres Beispiel für eine selbstzerstörerische Philosophie ist die Haltung des Atheisten in Bezug auf das Gesetz des ausgesprochenen Widerspruchs, welches bedeutungslos wäre, wenn die Wahrheit von Person zu Person unterschiedlich wäre. Diese Lehre wird Relativismus genannt, der besagt, dass Wahrheit für jede Person subjektiv ist, weil es keine Absolutheit gibt. „Meine Wahrheit ist nicht deine Wahrheit.“ Doch wenn Relativismus wahr wäre, warum hätten Relativisten einen Grund, mit jemandem zu diskutieren, der nicht an Relativismus glaubt? Wie könnten sie sagen, unser Standpunkt sei falsch, wenn doch die Wahrheit für den Einzelnen relativ ist? Das Lustige daran ist, dass der Relativist, wenn er Sätze wie „Wahrheit ist subjektiv“, „es gibt keine Absolutheit“ und „meine Wahrheit ist nicht deine Wahrheit“ ausspricht, tatsächlich leugnen müsste, was er glaubt, da er diese Dinge für absolute Wahrheit hält! Indem er sagt: „Ich folge keinen Richtlinien“, folgt er unweigerlich seiner „keine Vorschriften“-Richtlinie.
Er mag sich zu einem Märchenland bekennen, in dem Wahrheit subjektiv ist und Widersprüche akzeptabel sind, jedoch muss er in Gottes Universum leben und sich an Gottes absolute objektive Wahrheit halten, wenn er fungieren will. Selbst der leidenschaftlichste Relativist hält nach beiden Richtungen Ausschau, bevor er die Straße überquert. Zudem erwartet er von den Autofahrern, dass sie sich an dieselben Gesetze halten, an die er sich hält, nämlich dass sie beim Stoppschild anhalten. Er erwartet auch, dass der Kassierer ihm das passende Rückgeld gibt, welches ihm zusteht. Genauso wie wir alle kennt auch der Relativist in der Tiefe seines Herzens den Gott der Bibel.
Bedenke außerdem, was das Konzept des Empirismus in Bezug auf die Gesetze der Logik und der Beständigkeit bewirkt. Der Empirismus lehrt, dass alle Dinge nur durch Beobachtung erkannt werden. Wenn wir diesen Maßstab jedoch bei seiner logischen Schlussfolgerung ergreifen, müssten wir ihn schließlich auf das Konzept des Empirismus selbst anwenden. Empirismus führt zu der absurden Schlussfolgerung, dass, wenn es wahr wäre, wir nie erkennen könnten, dass es wahr ist, weil es nicht beobachtet wurde. Der Empirismus wird dich zum unlogischen Höhepunkt führen, dass wir eigentlich nichts erkennen können, weil man Wissen nicht wahrnehmen kann.
Unstimmigkeiten dieser Art liegen bei Personen vor, die evolutionäre Weltanschauungen haben. Nimm zum Beispiel den Universitätsprofessor, der lehrt, dass das Leben nur eine sinnlose Folge von Zufällen ist und dass Menschen lediglich weiterentwickelte Tiere sind, neu angeordneter Tümpelschlamm. Dann geht er jedoch heim und küsst seine Frau und seine Kinder, als wären sie nicht nur neu angeordneter Tümpelschlamm. Oder betrachte einmal den Deterministen, der lehrt, dass Menschen nicht darüber entscheiden können, was sie tun; ihre Handlungen sind in ihrem Gehirn durch die „Gesetze der Chemie“ völlig vorherbestimmt. Jedoch empört es ihn, wenn jemand sein Auto stiehlt oder Ehebruch mit seiner Frau begeht. Warum sollten ein Dieb oder ein Ehebrecher jedoch für ihre Taten verantwortlich gemacht werden, wenn ihre Handlungen durch die sogenannten „Gesetze der Chemie“ tatsächlich vorherbestimmt sind, wenn sie also keine andere Wahl haben?
Wenn Menschen nichts weiter als eine zufällige Folge von Chemie, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, wären, warum sollten sie dann Anspruch auf Respekt haben? Würden wir eine Trauerfeier abhalten, wenn ein paar Kilo Backpulver durch die Reaktion mit Essig vernichtet worden wären? Es ist eindeutig, dass Menschen nicht nur komplexe chemische Reaktionen sind!