Ein Volk des Eigentums

„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht.“ (1 Pt 2:9)

 

„Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen.“ (2Kor 6:17)

 

Preist den Herrn! Ich bin eine junge vierundzwanzigjährige Frau und stolz darauf, Mitglied der Gemeinde Gottes zu sein! Ich bin mit einem wunderbaren Mann verheiratet und wir wurden mit zwei hübschen kleinen Mädchen gesegnet. Ich bringe meine Babys nicht jeden Morgen zur Kita, damit ich meiner eigenen Karriere nachgehen kann, sondern bleibe mit ihnen zu Hause, um mich um sie zu kümmern und sie zu erziehen, den Herrn zu lieben und in Seinen Wegen zu wandeln. In unserem Heim herrscht Ordnung und ich kann wirklich sagen, dass wir ein sehr glückliches Leben führen. Klingt ideal, oder? Doch die meisten Menschen halten uns für sehr seltsam, sowohl wegen unserer häuslichen Regelungen als auch wegen unserer Kleidung. Unsere Kleidung ist wahrscheinlich das, was dem zufälligen Betrachter als erstes auffällt.

Ich bin vollständig bekleidet, in einem langen, dunklen Rock mit Weste und langärmeliger Bluse. Mein langes, ungeschnittenes Haar ist in einem altmodischen Knoten hochgesteckt. Mein Mann ist an seiner dunklen Hose, Weste und seinem Bart leicht zu erkennen. Unsere Babys werden durch ihre einfachen und schlichten, jedoch praktischen und schönen Kleidchen mit uns in Verbindung gebracht. Warum kleiden wir uns so? Es liegt nicht daran, dass wir nie die Möglichkeit gehabt hätten, etwas anderes zu wählen. Aufgrund der familiären Umstände hätte ich als Teenager und junge Erwachsene ohne weiteres die Mode der Mainstream-Gesellschaft über die Mode eines Christen wählen können. Ich habe über meine Möglichkeiten nachgedacht, habe meine Entscheidung getroffen und hier stehe ich nun. Aber warum? Könnte ich nicht beides gewählt haben? Ist es nicht möglich, ein zeitgemäßer, modischer Christ zu sein? Lasst uns mal schauen, was die Bibel dazu sagt!

Vorab sei erwähnt, dass Menschen an ihrer Kleidung erkannt werden: Polizeibeamte, Militärpersonal, Ärzte und Krankenschwestern, Piloten, Führer verschiedener Religionen und so weiter. Wir wollen ebenfalls erkannt werden. Wir wollen anders aussehen. Wir möchten, dass jeder, der uns sieht, weiß, dass wir Christen sind. Warum also diese eigenartige Kleidung oder Uniform?

In 1Kor 11:1 sagt der Apostel Paulus: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Nachahmer des Christus bin!“ Im nächsten Vers sagt er: „Dass ihr an den Überlieferungen [oder Traditionen] festhaltet, so wie ich sie euch übergeben habe.“ In 2Th 2:15 schreibt derselbe Apostel: „So steht denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns.“ Diese Schriftstellen heben zwei Punkte in Bezug auf unser Thema hervor. Erstens, dass die Gemeinde Gottes einige Traditionen hat und zweitens, dass die Apostel die Autorität haben, diese Traditionen entweder durch direktes Wort oder durch Briefe festzulegen. Kein Grund also, schockiert zu sein. Jeder folgt jemandem. Jeder hat sein Vorbild, wir auch.

Die Traditionen der Gemeinde Gottes sind nicht die bloße Erfindung von übergeschnappter Phantasie. Sie sind fest im Wort Gottes verankert.

Lasst uns zu 1Tim 2:9-10 gehen. Dies ist eine weitere wertvolle Schriftstelle, die auch von unserem Apostel Paulus verfasst wurde. Er sagt: „Ebenso will ich auch, dass sich die Frauen in ehrbarem Anstand mit Schamhaftigkeit und Zucht schmücken.“ Was versteht man unter „ehrbarem Anstand“ und „Zucht“? Sich in den Schranken der Sitte und Moral haltend; zurückhaltend. In Übereinstimmung mit etablierten Grundsätzen, Ordnungen und Bräuchen zu sein, also nicht draufgängerisch, dreist, freizügig oder unanständig. Es bedeutet auch, bescheiden zu sein, nicht ausschweifend oder extrem. Hiermit sehen wir, dass Zucht definitionsgemäß nicht von einer unabhängigen Person, die nach ihren eigenen Impulsen und Fantasien handelt, sondern nur durch im Vorfeld gewisse festgelegte Grundsätze und Gebräuche bestimmt werden kann. Kurz gesagt, niemand kann, beruhend auf seinen eigenen Ideen, selbst entscheiden, was züchtig und anständig ist und was nicht, sondern muss sich an einige vorher festgelegte Maßstäbe anpassen. Wessen Maßstäbe? Sicherlich nicht Hollywoods, da es seit seiner Gründung für die nachlassende Moral verantwortlich ist.

Die moderne Gesellschaft kann auch kein Richter sein, da ihre Maßstäbe ebenfalls rapide gesunken sind, vor allem seit dem Loslassen des Drachens (Heidentum) während des letzten Jahrhunderts (Offb 20:3).

Was der Durchschnittsmensch heutzutage für akzeptabel hält, ist ein absoluter Schandfleck gegenüber dem ursprünglichen Christentum. Wer legt also die Bedeutung von Zucht und Anstand fest? Da wir Christen und somit Nachfolger Gottes und nicht sündiger Menschen sind, lasst uns zu Gott, unserem ultimativen Vorbild und Ursprung aller Tugenden, zurückkehren. Gott setzt den Maßstab fest und offenbart ihn durch Seine Boten. In der Morgenzeit geschah es durch Menschen wie den Apostel Paulus, den Apostel Petrus und Seine anderen Apostel. Sie fürchteten sich nicht davor, dran zu bleiben und zu sagen, wo es lang geht. Aber die Zeiten haben sich geändert. Wie sieht es heutzutage aus? Sicherlich wird nicht erwartet, dass wir uns in den gleichen Gewändern und Sandalen wie die Christen des ersten Jahrhunderts kleiden! Nein, die Zeiten haben sich geändert. Deshalb hat Gott Seine Gemeinde mit zeitgenössischen Aposteln gesegnet. Sie legen die Maßstäbe von heute fest, jedoch mit derselben Bürde wie die Führer der Morgenzeit. In diesem Sinne lesen wir 1Tim 2:9-10 weiter: „Ebenso will ich auch, dass sich die Frauen in ehrbarem Anstand mit Schamhaftigkeit und Zucht schmücken.“ Unter Schamhaftigkeit versteht man eine gewisse Zurückgezogenheit, nicht auffallend, keine Aufmerksamkeit erregend.

Dieser Vers spricht von gewohnheitsmäßiger Freiheit von Enthusiasmus, übermäßiger Leidenschaft oder überhitzter Phantasie. Denke daran, dass wir darüber reden, wie wir uns kleiden. Während Enthusiasmus für den richtigen Anlass ausgezeichnet und unentbehrlich ist, ist er im Zusammenhang mit auffälliger Kleidung fehl am Platz.

Im weiteren Verlauf des Schriftabschnittes heißt es: „nicht mit Haarflechten [bezugnehmend auf aufwendige Zöpfe und Frisuren] oder Gold oder Perlen oder aufwendiger Kleidung, sondern durch gute Werke, wie es sich für Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen.“

Diesbezüglich schreibt unser Apostel Petrus, sich an die Frauen wendend: „Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.“

(1Pt 3:3-4).

Eine wahrhaft schöne Frau erkennt man daran, dass sie in ihrem Herzen und durch gute Werke mit der Gnade Gottes geschmückt ist. Sie muss nicht allerhand Geglitzer hinzufügen, um Aufmerksamkeit zu erregen, denn sie ist dort schön, wo es darauf ankommt, nämlich inwendig. Dies wirkt auf Gott und diejenigen, die Gott lieben, sehr anziehend.

Deshalb kleiden wir Frauen der Gemeinde Gottes uns schlicht, nicht in auffälligen Farben oder mit irgendwelchen Extras, um unerwünschte Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Wir tragen dunklere Farben. Wir erheben keinen extra Aufwand, um unsere Kleidung mit Spitzen, Bändern, Verzierungen, Rüschen oder Stickereien zu verschnörkeln; kurz gesagt, wir fügen nichts hinzu, das nicht notwendig ist. Wir tragen locker sitzende Kleidung – wiederum, um keine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken (schamhaft). Wir benutzen kein Make-up und tragen überhaupt keinen Schmuck.

Wir kleiden auch unsere Babys schlicht. Wir unterweisen sie von jung auf, dass Schlichtheit schön ist.

Wir Frauen und Mädchen tragen keine Hosen, weil Hosen bis vor kurzem ausschließlich von Männern getragen wurden und somit reine Männersache waren (5Mo 22:5). Wir sind Frauen, keine Männer und auch nichts dazwischen, und wir wollen, dass auch alle anderen das wissen.

Wie sieht es mit unseren Haaren aus? Unser Bruder Paulus gibt uns in 1Kor 11:14-15 etwas Anweisung: „Oder lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen? Dagegen ist es für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt; denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben.“

Das Haar einer Frau ist ihre Ehre. Warum sollte sie also etwas davon abschneiden wollen? Wie lang ist lang, da die natürliche Haarlänge je nach Volkszugehörigkeit und Individuum variiert? Um es einfach zu machen: lang bedeutet ungeschnitten, wie lang oder kurz das nun auch sein mag. Warum ein Haarknoten? Weil es eine schlichte, einfache Art ist, unsere langen Haare hochzustecken und aus dem Weg zu räumen. Offenes Haar war schon lange das Kennzeichen loser Frauen.

Wir haben nun all dies über unsere Frauen gesagt, was ist aber mit unseren Männern? Die meisten Anweisungen in der Bibel in Bezug auf Kleidung werden an die Frauen gerichtet, weil wir im Allgemeinen diejenigen sind, die sich die meisten Gedanken um Kleidung machen. Die gleichen Grundsätze der Sittsamkeit und Andersartigkeit würden jedoch definitiv auch auf die Männer zutreffen. Auch unsere Männer wollen als der Gemeinde Gottes zugehörig anerkannt werden. Wir schämen uns nicht für unsere Originalität, wir lieben sie vielmehr!

Wir laden dich nun ein, wer auch immer du sein magst, dich unseren Reihen als Fremde und Pilger in dieser Welt, jedoch Miterben mit unserem Herrn Jesus Christus und Teilhaber des Erbes der Heiligen im Licht anzuschließen.

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