Eine harte Rede

„Das ist eine harte Rede! Wer kann sie hören?“ (Joh 6:60)

 

Gnade und Friede von den Aposteln des Herrn Jesus, der uns zu Seinem Ebenbild erneuert hat, damit wir Kinder Gottes heißen können! Der Himmel muss wahrlich unendlich sein, denn die Ewigkeit wird nicht ausreichen, um den zu preisen, der für unsere Sünden gelitten hat. Es ist ein ungleicher Tausch, dass der Eingeborene für Milliarden von Sündern geopfert wird, damit jeder von ihnen erkauft werden kann. Gepriesen sei Gott für Seine Barmherzigkeit!

Die schlimmen Zeiten, die der geliebte Apostel Paulus vorausgesagt hat, sind über uns gekommen. Falsche Wissenschaft und falsche Religion, die ein und dasselbe sind, haben die Vernunft zu Fall gebracht. Die Grundlagen der Gesellschaft werden uns unter den Füßen weggerissen. Die Menschen können ihre Bewährungszeit kaum noch ertragen. Sie haben sich in den Abgrund des protestantischen Relativismus gestürzt, und ihre Selbstzerstörung ist unumkehrbar.

Die apostolische Botschaft der siebten Posaune durchdringt diesen Schleier der Finsternis. Sie bringt sowohl Hoffnung als auch eine Macht, welche den Himmel erschüttert, mit sich. Sie dient vielen zum Anstoß, die behaupten, Christus zu lieben. Die Verkündigung des Gott-Menschen, der auf dem Mittlerthron zwischen Gott und den Menschen sitzt, war schon immer ein Stein des Anstoßes und der Auslöser für Verfolgung. Die Geschichte von Jesu Tod und Auferstehung dient nur wenigen Menschen zum Anstoß. Vielmehr sind es Seine Himmelfahrt und die Übertragung Seiner irdischen Autorität, welche die fleischlichen Herzen der Menschen entrüstet.

Einige Unwissende und einige Böswillige haben uns vorgeworfen, wir hätten eine umstürzlerische Botschaft. Einige haben behauptet, dass wir die Rolle Christi an uns reißen und uns als Gott aufspielen. Niederträchtige Menschen haben unsere Worte zu einem Narrativ über uns zusammengesetzt, das fast so wenig überzeugend ist wie ihre Geistlichkeit. Nur wer ihnen beiläufig begegnet, ist versucht, ihnen zu glauben, denn wer Zeit mit ihnen verbringt, ist entsetzt über ihre Verderbtheit.

Jeder, der sich die Zeit genommen hat, uns aufrichtig kennen zu lernen, wird unsere heilige Lebensweise anerkennen. Ohne die immerwährende Wirksamkeit des Blutes Christi wären wir verloren. Wir haben uns nicht selbst gerettet. Es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen. Es gibt einen Namen, der über Himmel und Erde erhaben ist, den wir anbeten, sowohl in diesem als auch im zukünftigen Leben. Es gibt keinen einzigen Lehrsatz, der Jesus Christus als den höchsten, eingeborenen Sohn Gottes verherrlicht, mit dem wir nicht übereinstimmen. Wir beugen mit allen Christen unsere Knie vor dem ewigen König und Messias. Er ist würdig; wir sind es nicht. Amen.

Zu keiner Zeit hat unsere Lehre diesem heilig gehaltenen Glaubensgrundsatz widersprochen. Wir sind jedoch bereit, zuzugeben, dass unsere Redeweise voller harter Reden war, von denen einige schwer zu verstehen sind. Wir bieten den Unbeständigen, die unsere Worte verdrehen, keinen Zuspruch, aber wir appellieren an diejenigen, die uns im Geiste der Aufrichtigkeit zu verstehen versuchen.

Beachtet das Verhalten des Meisters in Joh 6:52-59:

 

„Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns [sein] Fleisch zu essen geben?

Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch.

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

Denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank.

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.

Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich um des Vaters willen lebe, so wird auch der, welcher mich isst, um meinetwillen leben.

Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; es ist nicht wie das Manna, das eure Väter gegessen haben, und sind gestorben; wer dieses Brot isst, der wird leben in Ewigkeit!

Dies sprach er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte.“

 

„Dies sprach er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte.“ Johannes wusste, dass Jesus wusste, wo Er sich befand und zu wem Er sprach. Er wusste, dass die Worte, die Er aussprach, besonders anstößig waren. Er sagte dies absichtlich, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Er wollte, dass sie ihre Augen verengten und ihn fragten, was Er damit meinte. Er wollte, dass die einen verärgert und die anderen neugierig wurden, damit Seine Worte die dicke Luft der Religion durchdringen konnten, welche die Herzen der Menschen träge gemacht hatte.

Es ist unnötig, darauf hinzuweisen, dass Jesus metaphorisch sprach; selbst die Rabbiner wussten das. Diejenigen, die mit dem Herzen zuhörten, verstanden, dass sich unter der harten Rede Jesu eine Quelle der Wahrheit verbarg, auch wenn sie nicht tief in dieselbe hineinzusehen vermochten. Diejenigen, die einen Grund suchten, um das Evangelium zu hassen, bekamen einen geliefert, und zwar direkt vor ihre Haustür. Wie direkt und offensiv waren die Worte Jesu! Niemals machte Er einen Rückzieher und milderte sie ab, damit die Menschen sie „verstehen“ konnten.

Was bedeutet das nun für uns? Wir sind von einer Atmosphäre der geistlichen Verdummung umgeben. Die Bibel wird in fast jedem Gotteshaus gelesen, und ihre Bedeutung vermag kaum in die Herzen der Religiösesten einzudringen. Tatsächlich keimt sie eher im Herzen der Unreligiösen auf. Die geistliche Luft ist schwer von der Decke der Religiosität. Millionen von Menschen hören Predigten und bekehren sich nie. Das Evangelium ist im Leben der Menschen kraftlos, weil die ihnen verkaufte Religion sie nicht mit dem Thron des Gott-Menschen verbinden kann. Man lehrt sie, Jesus zu preisen, doch verleugnen sie die Botschafter, die Er ihnen gesandt hat. Sie preisen die Göttlichkeit Jesu, leugnen jedoch Seine Menschlichkeit. Sie wollen den Jesus des Himmels, aber nicht den Leib Christi auf der Erde; sie suchen Ihn, um Ihn zu verleugnen, sobald sie Ihn finden.

Was auch immer von den Boten Gottes gesagt wird, wird durch diese Atmosphäre der Verwirrung gefiltert. Ein verwässerter und toter Geist fängt das gesprochene Wort auf und verändert es, noch bevor es an das Ohr des Hörers gelangt. Die Paulusbriefe werden durch einen Schleier gelesen, und ihre wahre Bedeutung wird selten verstanden. Wenn wir uns den Wünschen der Gekränkten fügten, würden wir vielleicht weniger Menschen mit unseren Worten kränken. Dadurch würden aber auch weniger Menschen gerettet werden. Wenn wir nur Dinge sagten, die für den Status quo akzeptabel sind, würden wir niemanden verletzen und niemanden aufrütteln.

Das war jedoch noch nie die Art und Weise des Kreuzes. Die Anstößigkeit des Evangeliums dauert immer noch an. Wir sind von Gott dazu verpflichtet, es so zu verkündigen, damit das Evangelium Christi nicht ohne Wirkung bleibt. Wir würden es gern sanfter predigen, aber wir sind gezwungen.

Wir haben unser eigenes Herz entblößt und uns den Vorwürfen und der Missbilligung derer ausgesetzt, die wir zu retten suchen. Wir suchen die Gesellschaft unserer Mitmenschen und möchten von allen geliebt und geschätzt werden. Jedoch würden wir lieber geschmäht werden, als dem Auftrag untreu zu werden, den wir als Apostel haben. Wir haben keine Zeit, uns zu sehr darum zu kümmern, wie die Unaufrichtigen unsere Worte interpretieren werden. Diejenigen, die mit ihrem Herzen zuhören, werden wissen, dass wir nicht uns selbst predigen, sondern Christus, und zwar als Gekreuzigten. Und denen, die eine Gelegenheit zur Lästerung suchen, sagen wir, dass ihr kein Leben in euch habt, wenn ihr nicht unser Fleisch esst und unser Blut trinkt.

 

Br. Addison Everett

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