Elias Zeugnis

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„Ich habe heftig geeifert für den Herrn, den Gott der Heerscharen.“ (1Kön 19:10)

So lautete die Erwiderung des siegreichen Elia auf die himmlische Nachfrage bezüglich seiner Flucht zum Horeb, dem Berg Gottes. Wie leicht ist es, diesen Schriftabschnitt flüchtig zu überfliegen und den Propheten zu tadeln. Wir haben den Vorteil, diesen Bericht rückblickend lesen zu können. Wir kennen das Ende. Doch lesen wir ihn auch aus der beeinträchtigenden Perspektive, die unser komfortabler Lebensstil mit sich bringt. Es ist leicht, aus dem Sessel heraus Kritik an etwas zu üben, was wie eine unrühmliche Flucht vor der bedrohlichen Isebel und wie ein Verfall in Selbstmitleid zu sein scheint.

Und doch haben wir nie etwas dergleichen erlebt. Und uns entgeht der kostbare Goldbrocken an Inspiration, während wir diesen Bericht lässig überfliegen.

Er besaß den Mut eines Löwen, die Kraft eines Ochsen und den Glauben, der Regen versiegen lässt und Feuer vom Himmel herab betet. Im Schatten seines Sieges am Karmel floh er vor der Bedrohung der boshaften Königin, und doch war er kein Feigling. Er musste sich in die Einsamkeit des Horeb zurückziehen, um nachzudenken, um zu forschen, um die Gewissheit zu erlangen, dass er mit dem göttlichen Plan im Einklang stand. Er war, seiner Ansicht nach, der letzte wahre Prophet. Er wollte lieber – wie einst Mose – durch die Hand des Gottes, der ihn gesandt hatte, sterben, als durch die Mittel einer heidnischen Frau.

Er musste seinen Fall vorbringen und seinen Beweggrund darlegen. Und als die göttliche Stimme ihn fragte: „Was willst du hier, Elia?“, hatte er eine Antwort bereit.

„Ich habe heftig geeifert für den Herrn, den Gott der Heerscharen.“ Welch ein Zeugnis! Deshalb war er kühn bei der Verteidigung des heiligen Namens aufgetreten. Deshalb hatte er sich den Verordnungen aus dem Hause Ahabs widersetzt und ihre Religion priesterlos gemacht. Deshalb hatte er den verstockten und halsstarrigen Menschen eines gefallenen Reiches gepredigt, jeden Tag Leib und Leben riskierend, in seinem Bestreben, sie als Volk des Herrn wiederherzustellen. Schließlich endlich galt es, diesen Namen zu verteidigen. Das göttliche Werk auf Erden darf nicht von Abtrünnigkeit und Abfall verschlungen werden. Gott braucht ein Volk!

Ich habe heftig geeifert für den Herrn, den Gott der Heerscharen. Welch vehementes Begehren um der Sache Gottes willen! Ist das dein Zeugnis? Welche Kämpfe hast du gekämpft, nicht bloß um deines eigenen Heils willen, aber einzig und allein zur Verteidigung der Wahrheit angesichts des feindlichen Angriffs? Was hast du unternommen, um den heiligen Namen Gottes in den Augen der Menschen zu retten?

Wer wird die Sünde überwinden, nicht aus bloßer Furcht vor der Hölle, sondern um der Liebe willen, die für die Ehre und Majestät des Herrn der Heerscharen empfunden wird?

Wer kann mit Elia sagen, dass er sehr heftig für den Herrn, den Gott der Heerscharen, geeifert hat?

Kannst du?

Wenn wir doch nur die Leidenschaft und Eifersucht des Propheten hätten, so würden wir vielleicht, wie er, eine Nominierung und Befähigung erlangen, um noch größere Heldentaten um Seiner Herrlichkeit willen zu vollbringen. Und wenn dann unsere Zeit auf dieser Erde vorüber ist, werden wir – ihm ähnlich – unseren Weg in dem auf uns wartenden Wagen hinauf bahnen. Denn die Eifernden verfallen keinem Abwärtspfad noch verglühen sie wie eine gewöhnliche Sternschnuppe. O nein! Sie erheben sich während ihres kometenhaften Aufstiegs mit feurigen Schwingen, um wie die Sonne im Reich ihres Vaters zu leuchten.

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