Euthanasie – Mitleid oder Mord?

2023-04-10

Tödliche Injektion ist kein normaler Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Sie ist nur für Hunde und Katzen, nicht wahr? Ach, wie sich die Zeiten geändert haben! In rasantem Tempo wird sie in Kanada zur Norm – und das ist äußerst beklagenswert. Seit der Einführung der medizinischen Sterbehilfe medical assistance in dying (MAID) in Kanada im Jahr 2016 haben sich 31.664 Menschen für die Euthanasie entschieden. 1

Ursprünglich hieß es, sie sei nur für unheilbar Kranke gedacht. Dachtest du wirklich, dass es dabei bleiben würde? Im Jahr 2015 öffnete der Oberste Gerichtshof diese teuflische Tür, als er erklärte, dass die Befürchtungen vor einem „schlüpfrigen Abrutschen hin zu Tötungsdelikten“ lediglich Befürchtungen seien, die auf nichts weiter als Spekulationen und Panikmache beruhten. Doch dieser Schlitterpfad war in der Tat leicht vorherzusehen und trat genau so ein, wie es die Aktivisten hinter MAID beabsichtigten. Legalisierung, dann, nachdem das grundlegende „Sterberecht“ etabliert ist, folgt die unheilvolle Flut.

Euthanasiebefürworter setzen sich weiterhin erfolgreich für einen immer breiteren Zugang zum „Sterberecht“ ein.

 

Keine moralische Garantie

Ashworth-Hayes schreibt: „Die Anreize sowohl für Einzelpersonen als auch für den Staat, sich auf teuflische Weise zu verhalten, sind einfach zu stark, um ignoriert zu werden. Sobald die grundlegende moralische Sicherheitsklausel, dass Mord unrecht ist, über Bord geworfen wird, breitet sich die schleichende Normalisierung des Todes durch den Arzt unweigerlich aus.

Dies zeigt sich aufs Neue in Kanada, wo allein im Jahr 2021 10.000 Menschen von ihren Ärzten getötet wurden. Der Geltungsbereich des Gesetzes hat sich von Menschen, denen der Tod unmittelbar bevorsteht, auf Menschen verlagert, die nach Ansicht des Patienten oder des Arztes lediglich unter ‚unerträglichen‘ Symptomen leiden.

Der Gesetzgeber weitet den Geltungsbereich nun auch auf psychisch Erkrankte aus, denen die Möglichkeit geboten wird, dem Ganzen ein Ende zu machen. Schnell handeln, Dinge zerstören und erst später Fragen stellen.“

 

Bares Geld

„Es gibt Menschen in Kanada, die darum gebettelt haben, in einer geeigneten Wohnung untergebracht zu werden oder eine sonstige Unterkunft zur Verfügung gestellt zu bekommen. Doch diese sind teuer und mit einem erheblichen Aufwand für die staatliche Bürokratie verbunden. Für die Sterbehilfe sind lediglich zwei Unterschriften und die Verabreichung einer Spritze erforderlich. Und während es für diejenigen, deren Leben hätte gerettet werden können, schreckliche Folgen haben mag, bedeutet Euthanasie für den Staat einen enormen finanziellen Vorteil. Psychisch Kranke sind kostspielig, Behinderte sind kostspielig, Kranke sind kostspielig. Sie beanspruchen Platz in den Krankenhäusern, sie beanspruchen die Zeit der Ärzte, sie belasten die staatlichen Dienste, sie erfordern die Arbeit der staatlichen Angestellten.“ 2

Kevin Yuill erklärte: „Einige scheinen MAID mit einer Kosten-Nutzen-Analyse zu rechtfertigen. Im Jahr 2020 forderte ein kanadischer Senator Einzelheiten zu den möglichen finanziellen Auswirkungen einer MAID-Ausweitung. Ein offizielles Dokument der kanadischen Regierung, das daraufhin erstellt wurde, behauptete, dass die bestehenden MAID-Gesetze wahrscheinlich 87 Millionen Dollar an vom Steuerzahler finanzierten Gesundheitskosten einsparen würden, während eine Ausweitung weitere 62 Millionen Dollar einsparen würde.“ 3

Allem Anschein nach legt die kanadische Regierung wenig Wert auf das Leben ihrer Bürger, wie das COVID-Fiasko bereits deutlich gemacht hat.

Jonathon Van Maren von Lifesite News berichtet, dass die kanadischen Lobbyisten für Sterbehilfe Millionen damit verdienen, dass sie die Hilfsbedürftigen dazu drängen, sich das Leben zu nehmen. Seiner Ansicht nach ist Dying with Dignity [dt. würdevolles Sterben] eine der gefährlichsten Organisationen des Landes, die täglich daran arbeitet, das Mitgefühl und die Empathie von Parlamentariern und der Öffentlichkeit auszunutzen, um sie davon zu überzeugen, dass Selbstmord die Antwort auf praktisch jede Form von Leiden ist. Sie behaupten, dass die Verweigerung der Selbsttötung für psychisch Kranke ‚stigmatisierend und diskriminierend‘ sei, offenbar ohne zu bedenken, wie stigmatisierend und diskriminierend es ist, psychisch kranken Menschen zu sagen, dass die Regierung zustimmt, dass ihr Leben nicht lebenswert ist, und bereit ist, sie bei der Selbsttötung zu unterstützen, wenn sie darum bitten sollten…

Dying with Dignity ist mit einem Personal versehen, das bezahlt wird, um eine Ausweitung des kanadischen Euthanasie-Regimes voranzutreiben – das, wie wir fast täglich sehen, ein Förderband von Leichen produziert, da verarmte und verzweifelte Kanadier, die nicht die Hilfe bekommen können, die sie brauchen, sich stattdessen dafür entscheiden, am Ende einer Nadel zu sterben.“ 4 Bei der Sterbeindustrie geht es um Geld.

 

Wie wäre es mit einem würdevollen Leben?

Die Obdachlosen, die Einsamen, die Depressiven – unsere Brüder und Schwestern in der menschlichen Familie – verdienen es, dass man ihnen Hilfe und die angemessenen Mittel darreicht, damit sie würdevoll leben können, nicht den Tod!

Christine Gauthier, eine querschnittsgelähmte kanadische Unteroffizierin im Ruhestand, bat um eine Rollstuhlrampe für ihr Haus. Sie erhielt einen Brief von einem Regierungsbeamten, in dem es hieß: „Wenn Sie so verzweifelt sind, Madame, können wir Ihnen MAID anbieten.“

Eine Mutter berichtete, dass der Sozialkundelehrer ihres Sohnes einer Klasse von 13- bis 14-Jährigen erklärte, Depression gelte als langfristige psychische Erkrankung und sie hätten ohne Wissen oder Zustimmung ihrer Eltern Anspruch auf MAID!

Anderen, die Palliativpflege beantragen, wird ebenfalls MAID angeboten. Viele berichten von Ärzten und Krankenhauspersonal, die Menschen zur Euthanasie ermutigen – und hierbei geht es nicht nur um Schwerkranke oder ältere Menschen. Der Gedanke, dass Ärzte dies als „Behandlungsmöglichkeit“ anbieten, ist äußerst beunruhigend. Solche Ärzte sind nicht darauf bedacht, die Gesundheit und das Leben der Menschen zu verbessern. Ärzte geloben, niemandem zu schaden, sondern vielmehr jedem Menschenleben Ehrfurcht entgegenzubringen. Der hippokratische Eid verbietet ausdrücklich die Euthanasie, jetzt aber wird der Tod gefördert, und da die Einschränkungen in den letzten sechs Jahren gelockert wurden, töten sie mit staatlicher Genehmigung.

Dr. Louis Roy vom Quebec College of Physicians schlug den kanadischen Gesetzgebern kürzlich vor, dass MAID für Kinder mit schweren Behinderungen bis zum Alter von einem Jahr sowie Menschen, die „ihres Lebens überdrüssig“ sind, angeboten werden sollte.

Die ursprüngliche Rechtfertigung für Euthanasie ist eindeutig der Absicht des Staates gewichen, sich unerwünschter und verzweifelter Menschen zu entledigen. Bevölkerungskontrollen-Fanatiker müssen hocherfreut sein, wenn Menschen ihren Planeten freiwillig verlassen.

 

Am Rande des Abgrunds

Kevin Yuill erklärt: „Die Argumente, die in Kanada für die Euthanasie aufgestellt werden, haben auffallende Ähnlichkeit mit denen, die in der Vergangenheit zur Rechtfertigung der Eugenik hervorgebracht wurden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Ärzte und Akademiker die vehementesten Befürworter von Euthanasie und Eugenik. In den USA forderte Dr. Ella Dearborn frohgemut die ‚Euthanasie für unheilbar Kranke, Geisteskranke, Kriminelle und degenerierte Menschen‘. Dearborn hielt es für völlig vernünftig, dass jeder eine Prüfung bestehen sollte, die es ihm erlaubt, weiterzuleben.“

Bioethiker befassen sich mit diesem Thema schon seit langem. SEI AUF DER HUT, wenn die Regierung darüber entscheidet, ob du lebst oder stirbst! Der Trend ist eindeutig – und er ist unheilvoll.

Kanada nimmt mit seinen liberalen Euthanasiegesetzen eine Vorreiterrolle ein, was international gewisse Besorgnis erregt. Außerdem kombinieren sie dies mit Organspenden. Witterst du Geld? Und der Albtraum geht noch weiter. Das Journal of Heart and Lung Transplantation – eine angesehene Fachzeitschrift für Transplantationsmedizin – hat einen Artikel veröffentlicht, in dem die Entnahme von „schlagenden Herzen“ als eine Form der Euthanasie unterbreitet wird, wobei die ärztlich angeordnete Tötung legal ist. 5

In einem kürzlich erschienenen Artikel des Forbes-Magazins von Gus Alexiou stellt der Autor völlig zu Recht fest, dass „sich das medizinische Establishment des Landes am Rande des Abgrunds befindet“.

Er äußert ferner seine Besorgnis darüber, dass Kanadas liberale Euthanasiegesetze offenbar absichtlich in den routinemäßigen Dialog zwischen Ärzten und Patienten eingeflochten werden, wodurch sich Kanada von anderen Ländern unterscheidet, in denen die Euthanasie von anderen medizinischen Bereichen getrennt wird. Auch gibt es in Kanada nicht dasselbe Prinzip der gegenseitigen Kontrolle. 6

Die kanadische Regierung weiß das Leben nicht zu schätzen, insbesondere derjenigen, die sie für unerwünscht oder nutzlos hält. Tim Stainton, Direktor des Canadian Institute for Inclusion and Citizenship [Kanadisches Institut für Integration und Staatsbürgerschaft] an der University of British Columbia, sagte, dass „die einzigartig toleranten Euthanasiegesetze des Landes‚ wahrscheinlich die größte existenzielle Bedrohung für behinderte Menschen seit dem Nazi-Regime in Deutschland in den 1930er Jahren‘ sind.“ 7 Eugeniker wollen uns glauben machen, es handle sich um einen „Gnadentod“. Dies ist keine Dienstleistung der Barmherzigkeit, wie sie uns glauben machen wollen!

Kanada plant, seine Euthanasiegesetze in diesem Jahr auf Menschen mit psychischen Erkrankungen und möglicherweise auf Minderjährige auszuweiten. Ist es ein Zufall, dass die Regierung außerdem erklärt hat, Impfverweigerer seien psychisch krank? Eine Gefahr für die Gesellschaft? Sie stimmen dem Narrativ der Regierung nicht zu?

 

Das menschliche Leben ist heilig

Wir sind keine seelenlosen Katzen und Hunde, deren Leben mit diesem Leben endet. Das menschliche Leben ist heilig, von Gott gegeben. Er blies dem Menschen den Odem des Lebens ein (1Mo 2:7) – eine Seele, die nach diesem Leben bis in alle Ewigkeit weiterlebt, entweder im Himmel oder in der Hölle. Menschen beenden ihr Leben, um einer Notlage zu entgehen, um gleich darauf in unsagbares, ewiges Leid zu stürzen.

Euthanasie ist Mord. Selbstmord ist Mord. Beides wird von Gott verurteilt (2Mo 20:13). Er allein hat das ausschließliche Recht, Leben zu beenden, im Gegensatz zur neopaganen Ansicht. „Die Auffassung, dass Euthanasie moralisch zulässig ist, geht auf Sokrates, Platon und die Stoiker zurück.“ 8

Wenn Nationen das Wort Gottes verlassen, haben sie keine Grundlage mehr und befinden sich am Schlund des Abgrunds. Jetzt, wo die Moral beiseite geschoben ist, steht dem freien Fall in einen dystopischen Albtraum nichts mehr im Weg.

 

 

Schw. Susan Mutch

 

 

Quellen:

1] https://canada.ca/en/health-canada/services/medical-assistance-dying/annual-report-2021

2] https://lifenews.com/2022/12/16/canada-killed-more-than-10000-people-in-assisted-suicide-last-year/

3] https://spiked-online.com/2022/10/26/how-canada-became-a-world-leader-in-euthanasia/

4] https://lifesitenews.com/blogs/canadian-assisted-suicide-lobbyists-make-millions-by-pushing-the-vulnerable-to-take-their-lives/

5] https://nationalreview.com/corner/heart-harvesting-euthanasia-promoted-in-transplant-journal/

6+7] https://forbes.com/sites/gusalexiou/2022/08/15/canadas-new-euthanasia-laws-carry-upsetting-nazi-era-echoes-warns-expert/

8] https://www.britannica.com/topic/euthanasia

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