Haben die Gaben des Geistes aufgehört?

„Was aber die geistlichen Gaben betrifft, Brüder, so will ich nicht, dass ihr unkundig seid.“ (1Kor 12:1 – Elberfelder Üs.)

 

Mit einem feurigen Eifer im Herzen, Seine sündige Schöpfung zu retten, sandte Gott Jesus Christus in diese Welt. Der Preis war dermaßen hoch, Sein Leib ein blutiges, qualvolles Opfer, damit Er Seine Gemeinde bauen und somit Sein Reich auf Erden errichten konnte. Eine heilige Gemeinde, die alle Erlösten umfasst. Eine heilige Gemeinde, die mit einer göttlich berufenen und begabten Predigerschaft ausgestattet ist, welche sie nährt und leitet.

„Darum heißt es: ‚Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben‘.“ (Eph 4:8). Einst Gefangene Satans, werden die Erlösten nun freiwillig zu Gefangenen Christi. Und diesen glücklichen Sklaven der Liebe gibt Er Gaben (1Kor 12; Eph 4:11).

Wie jedes Reich braucht auch das Reich Gottes eine Regierung, um richtig zu funktionieren. Die Gemeinde (gleichbedeutend mit dem Reich Gottes), mit Christus als ihrem Haupt, ist göttlich erbaut und wird göttlich regiert – nicht von himmlischen Engeln, sondern von Männern und Frauen, die göttlich berufen und göttlich begabt sind. Diese Personen haben von Gott die Vollmacht erhalten, die Gemeinde zu leiten (2Th 3:4.6; Tit 1:5; Hebr 13:17).

Die apostolische Regierung in der morgenzeitlichen Gemeinde wird nicht in Frage gestellt. Wäre das in unserer Zeit normal? Sollte es normal sein? Gibt Jesus den Menschen immer noch dieselben Gaben oder haben sie aufgehört? Werden Menschen noch immer in Seinem Namen ausgesandt, mit derselben Autorität wie die Prediger der Urgemeinde?

Gäbe es nicht beinahe zweitausend Jahre voller Abtrünnigkeit und Kompromisse innerhalb der Religion, wäre die Antwort für alle klar. Doch mit dem Aufkommen zweier zerstörerischer Tiere (Offb 13:1.11) – dem Papsttum und dem Protestantismus – wurden die Völker vom religiösen Wein trunken gemacht (Offb 17:2). Folglich hat das, was die Menschen heute „Gemeinde“ und „christlich“ nennen, nichts mehr mit der morgenzeitlichen Gemeinde zu tun. Angesichts des toten religiösen Formalismus und des „rücksichtslosen Prophezeiens und Zungenredens der Pfingstbewegung“ ist es nicht verwunderlich, dass manche nun glauben, die Gaben des Geistes hätten aufgehört zu wirken.

In den Worten eines Verfechters des Cessationismus:

 

„Es ist weder die Absicht des Geistes noch Sein übliches Muster, die wundersamen Geistesgaben an Christen und Gemeinden zu verteilen, wie Er es zur Zeit der Apostel tat. Diese Gaben haben mit den Aposteln ein Ende genommen.“

Was für eine pauschale Aussage! Mit welcher Autorität könnte man eine solche Behauptung aufstellen? Wo gibt es auch nur eine einzige Schriftstelle, die dies stützt? Zu dieser Schlussfolgerung kann man nur kommen, wenn man die Norm des Mainstream-Christentums betrachtet…und dort sind die Gaben nicht zu finden!

 

Gab es nur 12 Apostel?

Viele glauben fälschlicherweise, dass es in der Gemeinde der Morgenzeit nur 12 Apostel gab und dass nach dem Tod des Apostels Johannes die Gaben aufhörten. Doch es gab mehr als zwölf in der Urgemeinde. Hier seien nur einige von ihnen erwähnt:

Matthias wurde nicht von Jesus eingesetzt, sondern nach der Übertretung des Judas durch das Los ausgewählt und den Elfen hinzugefügt. Er war von Anfang an mit ihnen gewesen und war Zeuge der Auferstehung – ein Kriterium, das nur für die ursprünglichen Zwölf galt.

Paulus gehörte nicht zu den Zwölfen. Er bekehrte sich und wurde einige Jahre nach dem Tod Jesu Apostel – offensichtlich kein Zeuge der Auferstehung.

Barnabas (Apg 13:50; 14:4.14)

Epaphroditus (Phil 2:25), euer Gesandter (GR 652 apostolos)

Junias, eine Frau (Röm 16:7)

Jakobus, der Bruder des Herrn (Gal 1:18-19)

 

Die Tatsache, dass es zur Zeit der Urgemeinde falsche Apostel gab (2Kor 11:13, Offb 2:2), hat das Amt weder in Frage gestellt noch aufgehoben, und tut es auch heute nicht.

 

Gibt es keine Apostel und Propheten mehr?

In 1Kor 12:28 heißt es: „Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten…“. Und Eph 4:11 sagt aus, dass den Menschen die folgenden Gaben gegeben wurden: Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer.“ Dies wurde um 64 n. Chr. geschrieben. Zweifelt jemand daran, dass es immer noch Gaben von Hirten, Evangelisten und Lehrern gibt? Mir ist nicht bekannt, dass man damit ein Problem hat. Vielleicht erscheinen den heutigen Sektierern Hirten und Lehrer zahmer als autoritative Apostel und Propheten. Wer behauptet, es gäbe in dieser Zeit Apostel und Propheten, wird als Sekte abgestempelt.

Nirgendwo in der Heiligen Schrift lese ich von der Abschaffung der Apostel oder Propheten. Wenn dem so ist, wird ein Volk, dem diese Gaben fehlen, weder zugerüstet werden, noch zur Einheit des Glaubens gelangen, sondern es wird unmündig bleiben, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, wie es in Eph 4:11-16 heißt.

Das unfehlbare Wort Gottes offenbart auch, dass es in dieser Endzeit Apostel und Propheten gibt. In Offb 18:20 werden sie ermahnt, sich über den Fall Babylons zu freuen. Doch da die meisten ohne die Hilfe der Apostel und Propheten dastehen, verstehen sie diese Prophezeiungen nicht.

 

Gibt es heute noch eine Existenzberechtigung für Apostel?

„Die Apostel waren in der Anfangszeit der Gemeinde in einzigartiger Weise dazu berufen, die rechtgläubige Lehre festzulegen. Es gibt also keine Rechtfertigung für die Behauptung, es gäbe heute noch Apostel.“

 

Interessante Argumentation. Ja, Gott hatte die anfänglichen Apostel befähigt, die Lehre zu begründen. Gott sei Dank für das inspirierte Wort! Haben sie nicht auch Dinge in Ordnung gebracht, den verschiedenen Gemeinden Anweisungen und Anordnungen erteilt und das Evangelium unter den Nationen verbreitet? Wie merkwürdig, anzunehmen, dass dies eine zeitlich begrenzte Berufung war, die es nur in der morgenzeitlichen Gemeinde gab.

Gibt es heute keine Existenzberechtigung für Apostel? Mein Freund! Der heutige Mangel an christlicher Einheit, die Verwirrung, der eine Vielzahl von „Kirchen“ mit einer Vielzahl von Lehren entspringt, und das Vorherrschen von geistlicher Stumpfheit und Weltlichkeit sind der Beweis dafür, dass in unserer Zeit von Gott eingesetzte Apostel und Propheten nötig sind!

Das Sektentum mit seinen religiösen Seminaren verschärft das Problem. 1. Indem sie mehr Winde der Lehre erzeugen. 2. Indem sie Männer und Frauen aussenden, die keine göttliche Berufung haben!

Wer kann den Menschen helfen, aus dem Sumpf der falschen Religion herauszugelangen? Wer kann das Wort Gottes für eine irregeführte und verwirrte Generation recht teilen? Wer kann HEUTE die Zeiten beurteilen?

Petrus und Paulus hatten es nicht mit der Technologie, dem Fernsehen, dem Internet, der extremen Transgender-Verwirrung und vielem weiteren zu tun, das mit unserer Zeit einhergeht. Besteht heute kein Bedarf mehr an einem autoritativen „So spricht der Herr“?

Welches Unternehmen steht ohne Management da? Sollen die Menschen eine Bedienungsanleitung aus längst vergangenen Zeiten lesen und annehmen, dass alles reibungslos abläuft, ohne dass die gegenwärtige Unternehmensleitung das Geschriebene richtig handhabt und für seine Einhaltung sorgt?

 

„Wenn heute jemand behauptet, ein Apostel zu sein, sollten wir in der Tat besorgt sein, denn ein solcher Anspruch öffnet der falschen Lehre und dem Autoritätsmissbrauch Tür und Tor. Wenn die Gabe des Apostelamtes erloschen ist, können auch andere Gaben erloschen sein, da das Fundament von den Aposteln und Propheten gelegt wurde.“

 

Ein gegenwärtiger Apostel öffnet der falschen Lehre und dem Autoritätsmissbrauch Tür und Tor? Was für eine Unterstellung! Diese Welt ist schon seit langem von falschen Lehren überschwemmt worden. Vielleicht sollten wir auch Pastoren und Evangelisten rauswerfen. Vielleicht haben sie der falschen Lehre und dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.

 

„Unser christlicher Glaube beruht auf historischer, objektiver Offenbarung. Das schließt alle inspirierten Prophezeiungen, Seher und anderen Formen von neuer Offenbarung aus, bis Gott bei der Wiederkunft Christi erneut spricht.“

 

Wie trostlos! Wir können nicht erwarten, dass Gott bis zu Seiner Wiederkunft etwas offenbart? Hat Er nichts über diese turbulente Zeit zu sagen? Keinen tieferen Einblick, um Sein Volk anzuweisen? Satans Zorn ist derzeit mehr als zu irgendeiner anderen Zeit in der Geschichte gegen die Gemeinde entfacht, und Er soll schweigen? Und wie können wir den Kampf ohne Apostel und Propheten, die die Prophezeiungen für unsere Zeit entschlüsseln, verstehen?

Die ersten Apostel wurden von Gott ausgerüstet und mit Seinem Werk betraut. Lass dich nicht vom Geist des Unglaubens irreleiten, zu meinen, dass Er heute nicht dasselbe tun kann!

 

Eine prophezeite Wiederherstellung

Während die Welt von kraftloser Religion überschwemmt wird und viele angewidert zuschauen, steht Gottes eigene Ehre auf dem Spiel! Das ist nicht die Gemeinde, die Jesus erbaut hat! Er ist nicht ein Gott der Unordnung (1Kor 14:33).

In Jes 1:26 heißt es, dass Gott „deine Richter wieder machen [wird], wie sie ursprünglich waren, und deine Ratsherren wie am Anfang; danach wird man dich nennen: ‚Die Stadt der Gerechtigkeit, die treue Stadt‘.“ Und nach 1Kor 12 bedeutet das „erstens als Apostel“.

Gott braucht heute Männer, genauso wie Er einen Johannes den Täufer und einen Petrus brauchte, um Seine autoritative Stimme auf Erden zu sein. Es muss Führung durch den Heiligen Geist geben.

Die Welt seufzt gegenwärtig voller Sehnsucht nach einer solchen Führung! Und, gute Nachricht für jeden in dieser Endzeit: Wie in der Offenbarung prophezeit, hat Gott sich ein Volk erweckt, durch das Er zu wirken gewählt hat, reichlich versehen mit Aposteln und Propheten!

Durch das Wirken dieser Gaben hat Er ein heiliges Volk zusammengebracht, das in Seiner Gegenwart frohlockt. Dies hat Er um Seines eigenen Namens willen getan. Und dies hat Er in großer Barmherzigkeit gegenüber der Menschheit getan, um ein Volk auf Sein baldiges Kommen vorzubereiten.

Man anerkennt die biblischen Früchte dieses Volkes, und doch prangert so mancher das Apostelamt an. Ich wundere mich, dass dies überhaupt ein Streitpunkt ist. Es ist biblisch. Dennoch ziehen es einige vor, mit ihrer geistlichen Stumpfheit und ihren nicht-gesalbten Predigern fortzufahren, anstatt einen Apostel mit gottgegebener Autorität und Frucht für seine Arbeit zu akzeptieren.

Als Johannes der Täufer, die Apostel und selbst der Messias den religiösen Status quo ihrer Zeit betraten, wurden sie gehasst, ganz besonders von den jüdischen Führern. Aus demselben Geist heraus folgen viele religiöse Führer heute demselben Muster und wollen sich der göttlichen Autorität nicht unterordnen. Doch Gott gibt Seinen Dienern Autorität und erwartet, dass sie in Liebe eingesetzt und befolgt wird – zur Förderung des Evangeliums und zu Seiner Herrlichkeit! Amen!

 

Schw. Susan Mutch

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