Warum lässt Gott Leid zu?

Kummer. Schmerz. Leid. Ein jeder hat die Bedeutung dieser Worte erfahren. Unter großen Schmerzen kommen wir zur Welt und unter Schmerzen werden wir alt und sterben. Überall um uns herum ist Leid ersichtlich. Wir sehen es in den Augen der Kinder, die einen Bürgersteig ihr Zuhause nennen. Wir treffen es in den Slums und Bordellen an. Es wird von den Naturkatastrophen um uns herum verursacht. Wir erfahren es, wenn der Tod eines unserer Lieben von uns nimmt. Wir fühlen es in unserer Gesellschaft voll zerbrochener Heime. Leid behandelt alle gleich. Es trifft die Jungen und die Alten. Reichtum kann es nicht bestechen. Keine Kultur und keine Nation waren imstande, es auszurotten. Gottes Schöpfung selbst seufzt darunter.

Viele fragen: „Wie kann ein gütiger, liebender Gott angesichts solcher Leiden bestehen?“ Wie können wir einen liebenden Vater mit dem Kummer dieser Welt vereinen? Wenn Gott gut ist, wenn Er Liebe ist, wie kann Er sich zurücklehnen und solchen Schmerz zulassen?

Um das zu beantworten, muss man die Wurzel alles Leides verstehen. Gott ist nicht der Urheber des Bösen. Nachdem Er Seine Schöpfung vollendet hatte, war alles „sehr gut“. Diese Welt kannte keinen Schmerz. Kein Tod hatte sich je ereignet. Keine Krankheit hatte je Schmerzen verursacht. Keine Träne der Trauer war je vergossen worden. Adam und Eva kannten nichts Böses. Doch Satan fand einen Weg, es in diese Welt zu bringen. Er ließ Eva annehmen, dass Gott etwas Gutes vorenthielt. Er verführte Eva zu glauben, dass es mehr zu erlangen gäbe, als was Gott ihr gegeben hatte; der Preis, um es jedoch zu erlangen, bestand darin, Gottes klares Gebot zu missachten. Um sie zur Rebellion zu überzeugen, leugnete Satan, dass der Tod folgen würde.

Welch eine verdammungswürdige Lüge! Genauso wie Freude und Friede gute Folgen des Lebens sind, so sind Schmerz und Leiden boshafte Folgen des Todes. Es ist boshaft, gegen unseren guten Schöpfer zu rebellieren. Als Adam und Eva es also erwählten, gegen Gott zu rebellieren, öffneten sie damit die Tür dieser Welt für das Böse. Alle Bosheit, Ungerechtigkeit, Tod, Schmerz und Kummer traten durch die Abweisung Gottes und Seines Willens ein. Seit jenem Tag verbreitete sich das Leid durch die Sünde. Die Wurzel jedes Leids, das wir erfahren, ist das Problem der Sünde, es sei unsere eigene oder die eines anderen. All der Schmerz um uns herum, jede Träne, die wir in unserem persönlichen Kummer vergossen haben, wurde durch irgendeine Sünde verursacht.

Auch wenn Leiden durch das Übel verursacht werden, so hat Gott dennoch durch Leiden das höchste Gut gebracht. Das extremste Leiden, das je auf Erden erfahren wurde, nämlich das Sterben Jesu Christi am Kreuz, brachte den größten Sieg des Guten – das Zertreten des Kopfes Satans! Ein Christ erfährt dies auch in seinem persönlichen Leben: Gott gebraucht genau die Dinge, die ihm am meisten Schmerz verursachen, um Gutes zu bewirken. Ein Christ wird durch Leiden geläutert, in Zeiten des Kummers näher zum Tröster gezogen und Christus ähnlicher gemacht durch das Auf-sich-nehmen Seines schmerzvollen Kreuzes. Es ist der Beweis Gottes großer Güte und Macht, dass Er imstande ist, für Seine Kinder selbst die Folgen des Bösen zum Guten zu wenden.

Und dennoch stellen sich viele die Frage: „Wie kann sich ein gütiger Gott zurücklehnen und solche Leiden zulassen?“ Die Antwort lautet, dass Gott den Leiden der Menschheit gegenüber nie passiv gewesen war. Er war nie taub gegenüber dem Seufzen Seiner Schöpfung.

Jesus Christus ist die Antwort Gottes für den Schmerz dieser Welt. In Ihm finden wir die einzig mögliche Antwort. Gott betrachtete Seine Schöpfung nach dem Fall und sah den Schmerz, den das Böse angerichtet hatte. Er sieht, wenn ein Sperling auf die Erde fällt. Er bemerkt jede Träne, jedes Herzeleid, jede Ungerechtigkeit und jeden Kummer. Und Er weiß, dass Sünde die Wurzel all dessen ist. Deshalb schuf Er einen Weg, die Wurzel des Problems loszuwerden. Es kostete Ihn alles, aber Er tat es dennoch.

Jesus Christus entsagte den Herrlichkeiten des Himmels und kam in unsere schmerzerfüllte Welt. Er wurde vertraut mit all unseren Leiden. Er kam nicht in einem königlichen Palast auf diese Welt, sondern war in einem bescheidenen Stall zu finden. Er hatte nichts, wo Er Sein Haupt hinlegen konnte. Er ließ sich umringen von Menschen mit zerbrochenen Herzen, von den Leidenden, den Armen und den Verachteten dieser Welt. Wohin Er auch kam, brachte Er Heilung, Vergebung und Hoffnung. Aber Er wurde von Seiner Schöpfung verworfen. Sie spien Ihn an und verhöhnten Ihn ins Angesicht. Nachdem Er viele Qualen und Schmerzen erlitten hatte, nagelten sie Ihn an ein niederträchtiges Kreuz. Doch Seine Leiden übertrafen die Qualen Seines Leibes.

An jenem Kreuz trug Jesus Christus all die Sünde und das Leid dieser Welt. Fürwahr, Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf Sich geladen. Er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen (Jes 53:4-5). Zu welchem Zweck? Damit wir durch Seine Wunden heil werden! Heilung jeglicher Art, Heilung für jede Krankheit. Was Er am Kreuz vollbrachte, war die Zerstörung des Ursprungs des Problems der Menschheit. Sünde verlor ihre fesselnde Macht. Der Tod verlor seinen Stachel. Er öffnete uns den Weg, von der Sünde befreit zu werden – von der Ursache unseres Leides völlig befreit zu werden!

Die Propheten Satans, die eine „Wir müssen sündigen“-Lehre verbreiten und den Menschenmassen verkünden, dass sie nicht anders können als zu sündigen, sollten sich schämen! Jesus Christus kam, um die Werke des Teufels zu zerstören (1Joh 3:8), und genau das tat Er auch. „So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib“ (Röm 6:12). Zu sündigen bedeutet, die Leiden dieser Welt zu verbreiten. Erlösung und die daraus folgende Befreiung von aller Sünde ist die Lösung für all das Seufzen der Menschheit. Jedes Mal, wenn ein Sünder seine Sünden bereut und verlässt, erhalten die Dynamik der Bosheit und der daraus resultierende Schmerz und das Leid einen mächtigen Hieb.

Es ist unvernünftig, Gott des Leides der Welt zu beschuldigen, solange man Sein dafür zur Verfügung stehendes Heilmittel abweist. Es war der Entschluss, gegen Gott und Seinen Willen zu rebellieren, der all das Böse in diese Welt gebracht hatte und auch heute noch werden durch solche Entschlüsse das Böse und seine Auswirkungen verbreitet. Sünder fragen: „Wie ist es einem gütigen, liebenden Gott möglich, angesichts solcher Leiden zu bestehen?“ Und Gott entgegnet mit einer Frage Seinerseits: „Wie ist es dir angesichts solcher Leiden möglich, es zu erwählen, in deinen Sünden zu verharren?“

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